Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore von Friederike Brun

Spiegelnd ruht
Hier die Flut.
Kreiselnd seh’ ich Fischlein blinken,
Aus dem Busche steigen Finken.
 
Still im Thau
Ruht die Au.
Süsse Dämmrung hüllt die Wipfel,
Deckt der runden Hügel Gipfel.
 
Veilchenduft
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Füllt die Luft;
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Grünlich knospen junge Bäume,
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Und der Hain treibt braune Keime.
 
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Purpurn blinkt,
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Traulich sinkt
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Dort am Jura hin die Sonne,
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Und im Thal lacht Abendwonne.
 
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Hoch verschwebt,
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Gold umbebt,
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Ragt weit in des Aethers Grenzen,
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Weisser Berg! dein reines Glänzen.
 
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Nächtlich schwer,
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Um mich her,
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Stehn Savoiens Felsenmauern,
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Ueberwallt mit Nebelsschauern.
 
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Weit und breit,
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Blaß verstreut,
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Starren Zacken, Häupter, Trümmer;
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Nur den Dom kränzt Rosenschimmer.
 
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Stets zurück
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Kehrt mein Blick.
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Süsser Anblick! O ich sehe
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Tief im See die Strahlenhöhe.
 
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Ruhig wallt
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Mild umstralt
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Jezt der Mond am Azurhimmel;
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Um ihn her das Sterngewimmel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (27.6 KB)

Details zum Gedicht „Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore“

Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
36
Anzahl Wörter
129
Entstehungsjahr
1795
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Friederike Bruns Gedicht „Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore“ handelt von einer idyllischen Abendstimmung. In jedem Vers beschreibt sie einzelne Elemente der Landschaft. Sie beginnt die Beschreibung mit der Spiegelung der Wasseroberfläche des Genfersees, begleitet von den Fischen und Vögeln, die darin leben. Der nächtliche Himmel ist klar und dunkelblau, mit einem Hauch rosafarbener Wolken und dem hellen Mondlicht, das das Uferlicht erhellt. Auch die wilden Blumen an den Hängen spiegeln das Licht wider. Am Horizont sind die weißen Gipfel des Yuras zu sehen und die alten Mauern der alten Savoie. Zu guter Letzt erblicken wir die Türme der Stadtkirche, die in einem weichen roséfarbenen Licht erstrahlt.

Letztendlich bildet Brun alle Elemente der Abendlandschaft ab und bringt so eine harmonische Szenerie zum Vorschein. Sie schafft einen friedlichen Ort, um Kraft zu schöpfen und den Stress des Alltags zu vergessen. Durch die Verwendung von Metaphern, Farben und allgemeine Landschaften beschreibt sie, wie unser Geist zur Ruhe kommt, wenn wir uns in der Natur befinden. Es ist ein Ort der Inspiration und Einheit, der uns hilft, uns selbst zu kennen und uns zu erforschen.

Gesamt betrachtet, ist Friederike Bruns „Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore“ ein Gedicht voller Erinnerungen an ein friedliches und inspirierendes Setting. Es ist ein Gefühl der Erhabenheit und des Wohlbehagens, das wir spüren, wenn wir uns in der Natur aufhalten.

Weitere Informationen

Friederike Brun ist die Autorin des Gedichtes „Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore“. Die Autorin Friederike Brun wurde 1765 in Gräfentonna geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1795 zurück. Erschienen ist der Text in Zürich. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 129 Wörter. Es baut sich aus 9 Strophen auf und besteht aus 36 Versen. Friederike Brun ist auch die Autorin für das Gedicht „Bey Henriettens Grabe“, „Bey Münters Grabe“ und „Chamounix beym Sonnenaufgange“. Zur Autorin des Gedichtes „Abendlandschaft von der Bellevüe am Genfersee, vor dem Gervaisthore“ haben wir auf abi-pur.de weitere 58 Gedichte veröffentlicht.

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