Helena von Heinrich Heine

Du hast mich beschworen aus dem Grab
Durch deinen Zauberwillen,
Belebtest mich mit Wollustgluth —
Jetzt kannst du die Gluth nicht stillen.
 
Preß deinen Mund an meinen Mund,
Der Menschen Odem ist göttlich!
Ich trinke deine Seele aus,
Die Todten sind unersättlich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Helena“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1852
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das präsentierte Gedicht „Helena“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Somit kann das Gedicht zeitlich dem 19. Jahrhundert, der Epoche der Romantik, zugeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht düster und von heftigen Emotionen geprägt – sowohl durch den Tod als auch durch leidenschaftliche Liebe. Es erscheint sowohl magisch als auch tragisch, da es eine starke Verbindung zwischen zwei Wesen beschreibt, die durch den Tod getrennt, aber durch eine übernatürliche Macht wieder vereint wurde.

Inhaltlich geht das lyrische Ich in diesem Gedicht darauf ein, wie es aus dem Grab durch den „Zauberwillen“ eines anderen Wesens beschworen wurde. Diese Wiederbelebung war von einem starken Begehren, einer „Wollustglut“, begleitet, die nun nicht mehr gestillt werden kann. In der zweiten Strophe bittet das lyrische Ich das andere Wesen, seinen Mund an dessen Mund zu pressen, es belebt sich durch den Atem – „Odem“ – des anderen und trinkt dessen Seele aus.

Hierbei spielen Symbolik und Metapher eine wichtige Rolle - der Tod wird als etwas Darstellbares personifiziert, und der Austausch von Atem und Seele deutet auf eine intensive, beinahe vampiristische Beziehung hin. Die Tatsache, dass „die Toten unersättlich sind“, lässt die Situation aussichtslos erscheinen. Es ist eine ewige, grausame Wollust, mit Liebe und Begierde, die niemals erfüllt wird.

Heines Sprache ist bildreich und emotional, dabei dennoch präzise und klar. Er nutzt die poetischen Mittel der Metapher und des Symbolismus, um das komplexe Thema des Lebens nach dem Tod und der unerfüllbaren Liebe anschaulich darzustellen. Dazu kommen auch Klänge und Rhythmen, wie sie für die Poesie der Romantik typisch sind. Die Form des Gedichts lässt sich als zwei Strophen zu je vier Versen beschreiben, was eine feste und geordnete Struktur liefert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Helena“ ein dramatisch-romantisches Gedicht ist, das den unauslöschlichen Durst der Toten nach Leben und Liebe auf tragische Weise darstellt. Heines sorgfältige Wortwahl und rhetorische Mittel sorgen für eine tiefe emotionale Resonanz und ein Nachdenken über Leben, Tod und unerfüllbare Begierde.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Helena“ ist Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1852 entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Helena“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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