Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns von Susanne von Bandemer

Der fünfte Karl las einst auf einem Leichenstein
Die Grabschrift: Dieser Raum schließt einen Krieger ein,
Der lebenslang sich nie hat fürchten können.
Der Kaiser lacht und spricht:
Der Mensch hat mit den Fingern wohl kein Licht
Geputzt, sonst hätt’ er Furcht gehabt sich zu verbrennen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns“ wurde von Susanne von Bandemer geschrieben, die im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert lebte. Sie war eine deutsche Schriftstellerin und Dichterin.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ernst und humorvoll zugleich. Es geht um einen Kaiser, der eine Grabinschrift liest und daraufhin spöttisch reagiert.

In einfachen Worten beschreibt das Gedicht eine Szene, in der Karl V, ein mächtiger Kaiser des 16. Jahrhunderts, eine Grabinschrift liest, die den Mut eines verstorbenen Kriegers preist. Der Kaiser lacht über diesen Mut und spöttelt, dass der Krieger wohl nie ein Licht mit seinen Fingern geputzt hat, sonst hätte er sich vor dem Feuer gefürchtet.

Es scheint, dass das lyrische Ich, also der Kaiser, die Aussage der Grabinschrift in Frage stellt und sich über die angebliche Furchtlosigkeit des toten Kriegers lustig macht. Er schlägt vor, dass wirkliche Furchtlosigkeit bedeutet, sich potenziellen Gefahren, wie das Brennen beim Reinigen einer Flamme mit den Fingern, zu stellen. Er stichelt damit gegen den verstorbenen Hauptmann, indem er vermutet, dass dieser trotz seiner allgemeinen Kriegermut eigentlich ängstlich war, da er niemals die Gefahr einer Verbrennung riskiert habe.

Die Form des Gedichts ist eine einfache Strophenform mit sechs Versen. Die Verse sind nicht gereimt und haben eine gleichbleibende Länge, was einen ruhigen und fließenden Lesefluss ermöglicht. Die Sprache ist bildhaft und direkt, mit einem starken Fokus auf Handlung und Dialog. Durch die direkte Rede des Kaisers im Gedicht wird die Szene lebendig und dynamisch.

Insgesamt setzt Susanne von Bandemer in dem Gedicht „Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns“ die Ironie gekonnt ein, um eine tiefgründige Botschaft zu vermitteln: Die wahre Furchtlosigkeit findet nicht im Krieg, sondern im alltäglichen Leben und den kleinen Risiken statt, die man bereit ist einzugehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Susanne von Bandemer. Geboren wurde Bandemer im Jahr 1751 in Berlin. Im Jahr 1802 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 46 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Susanne von Bandemer sind „An Frau Sophie von La Roche“, „An G * * * g“ und „An Herzberg“. Zur Autorin des Gedichtes „Grabschrift eines Spanischen Hauptmanns“ haben wir auf abi-pur.de weitere 86 Gedichte veröffentlicht.

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