An Karl Hadermann von Susanne von Bandemer

Wie, Freund! du fühlst bey meinen Melodien
Mit süßer Seelensympathie
Kalliopens allmächtige Magie,
Die dich – Apollo’s Priester – nach sich ziehen? –
Dich wiegt die Ruh’ in süßen Phantasien;
Und meiner Laute lesbisch sanfter Klang
Begeistert dich zum göttlichsten Gesang,
Zu Wielands und Petrarka’s Harmonien.
Und hohe Wonne hebet deine Brust,
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So wie du Heloisen einst besungen,
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Mit einem Herzen voll von reiner Lust.
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Dann wird von dir der schönste Kranz errungen,
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Der ewig um des Dichters Schläfe blüht,
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Der für der Tugend heil’ge Würde glüht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „An Karl Hadermann“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
87
Entstehungsjahr
1802
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Karl Hadermann“ wurde von Susanne von Bandemer, einer Dichterin der deutschen Aufklärung und frühen Romantik, verfasst. Zeitlich lässt sich das Gedicht in das späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert einordnen, da Bandemer in dieser Zeit hauptsächlich tätig war.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht sehr intensiv und emotional, geprägt von hoher Bewunderung und Zuneigung für den angesprochenen Karl Hadermann. Es ist anzunehmen, dass dieser Mann eine wichtige Rolle im Leben des lyrischen Ichs spielt, sei es als Freund, Kollege oder Geliebter.

Der Inhalt des Gedichtes drückt die Bewunderung des lyrischen Ichs für Karl Hadermanns Fähigkeit aus, durch Musik und Poesie inspiriert und bewegt zu werden. Er scheint als Musiker oder Dichter tätig zu sein, der sich durch die „allmächtige Magie“ der Musen – hier Kalliope, die Muse der epischen Dichtung – und die „Harmonien“ von Wieland und Petrarka inspirieren lässt. Beide sind bedeutende Dichter ihrer jeweiligen Epochen. Heloise ist wahrscheinlich eine Anspielung auf die legendarische Liebesgeschichte von Heloise und Abelard, einer Geschichte von intensiver Liebe und Leidenschaft.

Das lyrische Ich lobt Karl Hadermanns Hingabe an die Dichtkunst und seine Fähigkeit, pure Freude und „hohe Wonne“ aus seiner Arbeit zu schöpfen. Es stellt seine Kunst als hohe Tugend dar.

Das Gedicht ist in vierzehn Versen gehalten, die ein klassisches Schema umarmen. Die Sprache ist sehr bildhaft und farbenfroh, mit vielerlei Anspielungen auf die griechische und römische Mythologie sowie auf klassische Texte. Sie ist lyrisch und emotional, aber auch erhaben und mit feierlichen Untertönen. Diese Elemente tragen zur feierlichen und bewundernden Atmosphäre des Gedichts bei.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „An Karl Hadermann“ ist Susanne von Bandemer. Im Jahr 1751 wurde Bandemer in Berlin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1802 zurück. Erschienen ist der Text in Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 87 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke der Dichterin Susanne von Bandemer sind „An G * * * g“, „An Herzberg“ und „An Ihn“. Zur Autorin des Gedichtes „An Karl Hadermann“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 86 Gedichte vor.

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