Pferdeausfuhrverbot von Georg Herwegh

Wir müssen uns beizeiten tüchtig rühren,
Und können drum, trotz manchem schönen Gulden,
Getreue Untertanen, nimmer dulden,
Daß Franken eure Pferde uns entführen.
 
Wir wollen nicht zu früh das Feuer schüren,
Wir tun nur, was wir unsern Liebden schulden.
Beschlossen demgemäß in allen Hulden,
Also zu steuern solchen Ungebühren:
 
Habt uns ein Aug' auf jede Mäklerschar,
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Daß sie uns keinen Huf kontrebandieren,
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Vom Karrengaule bis zum Bairaktar!
 
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Doch naht sich eins von unsern Flügeltieren,
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Die sind zum Kriegsdienst völlig unbrauchbar
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Laßt sie die Grenzen immerhin passieren!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Pferdeausfuhrverbot“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
86
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Pferdeausfuhrverbot“ wurde von Georg Herwegh verfasst, der vom 31. Mai 1817 bis zum 7. April 1875 lebte. Herwegh war ein deutscher Dichter der Vormärz-Periode und Revolutionär. Obwohl das genaue Datum der Entstehung des Gedichts nicht angegeben ist, dürfte es im Kontext der politisch und sozial turbulenten Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt sein.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine bizarre Mischung aus politischer Parodie und Befehlsform. Es scheint eine Art Aufruf oder Anweisung an die Leute zu sein, sich vor unerwünschtem Pferdehandel zu hüten. Das lyrische Ich spricht direkt zu „Getreue Untertanen“ und gibt Anweisungen bezüglich der Pferde und möglichen Verbrechen oder Betrügereien, die mit ihnen in Verbindung stehen könnten.

Die zentrale Aussage des Werkes scheint die Missbilligung des Pferdehandels oder zumindest bestimmter Aspekte davon zu sein, wie es durch die Anordnung, die Pferde vor der „Entführung“ durch „Franken“ zu schützen, deutlich gemacht wird. Darüber hinaus weist der Erzähler darauf hin, dass bestimmte Pferdearten, bezeichnet als „Flügeltiere“, für den Kriegsdienst unbrauchbar und daher geeignet sind, die Grenzen zu passieren. Diese Aussage könnte eine Metapher für die Unterscheidung zwischen denen, die kämpferisch bereit sind, und denen, die es nicht sind, darstellen.

Formal handelt es sich bei dem Gedicht um eine Ballade. Das Metrum und Reimschema scheinen regelmäßig, was typisch für diese Form ist. Die Sprache ist recht einfach und direkt, es gibt jedoch Hinweise auf Humor und Ironie, insbesondere in Bezug auf das Thema des Pferdehandels und die Wertschätzung bzw. Missachtung bestimmter Pferdearten.

Insgesamt bietet Herweghs „Pferdeausfuhrverbot“ eine Mischung aus scheinbar absurdem Thema und ernsthaftem politischen Unterton. Die Art und Weise, wie er das Banale nutzt, um komplexere Themen wie Loyalität, Kriegspropaganda und soziale Verantwortung zu behandeln, ist bezeichnend für seinen Stil und seine politische Überzeugung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Pferdeausfuhrverbot“ des Autors Georg Herwegh. Geboren wurde Herwegh im Jahr 1817 in Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1833 und 1875. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 86 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Lied vom Hasse.“, „Den Siegestrunknen.“ und „Der arme Jakob und die kranke Lise.“. Zum Autor des Gedichtes „Pferdeausfuhrverbot“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.

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