Sonntagsfrühe von Robert Reinick

Aus den Tälern hör' ich schallen
Glockentöne, Festgesänge;
Helle Sonnenblicke fallen
Durch die dunkeln Buchengänge;
Himmel ist von Glanz umflossen,
Heil'ger Friede rings ergossen.
 
Durch die Felder still beglücket
Ziehen Menschen allerwegen;
Frohen Kindern gleichgeschmücket,
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Gehn dem Vater sie entgegen,
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Der auf goldner Saaten Wogen
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Segnend kommt durchs Land gezogen.
 
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Wie die Blumen festlich blühen!
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Wie so fromm die Bäume rauschen!
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Eine Lerche seh' ich ziehen,
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Ihren Liedern muß ich lauschen;
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Alle streben Gott zu dienen,
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Und ich bete still mit ihnen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonntagsfrühe“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1805 - 1852
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Sonntagsfrühe“ wurde von Robert Reinick verfasst, einem deutschen Maler und Dichter des 19. Jahrhunderts, genauer von 1805 bis 1852. Aufgrund dieser zeitlichen Einordnung kann man das Gedicht der Epoche der Romantik und Biedermeier zuordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist recht idyllisch und friedlich. Das Gedicht strahlt eine Ruhe und Feierlichkeit aus, die typisch für einen Sonntagmorgen erscheinen.

Im Inhalt des Gedichts wird eine idyllische Sonntagsstimmung geschildert. In der Natur und in der Atmosphäre herrscht Frieden und Schönheit. Menschen ziehen scheinbar zu einem Gottesdienst, da sie „dem Vater“, womöglich eine Metapher für Gott, entgegen gehen. Die Natur und sogar Tiere werden als Teil dieser Feierlichkeit und des Lobpreises Gottes beschrieben.

Das lyrische Ich nimmt dies alles wahr und beteiligt sich daran, indem es sich zum Beten hinsetzt. Diese romantische Darstellung von Natur und Religion sprechen für eine tiefe Spiritualität und ein Bewusstsein für die Schönheit und Erhabenheit der Welt.

Formal besteht das Gedicht aus drei sechszeiligen Strophen. Diese Gleichmäßigkeit verleiht dem Gedicht eine ruhige, geordnete Struktur, was gut zur Gesamtstimmung passt. Die Sprache ist recht bildhaft und lebendig; die Natur wird personifiziert („Blumen festlich blühen“, „die Bäume rauschen fromm“) und selbst die Glockenklänge und die Sonnenstrahlen werden beschrieben, als hätten sie Emotionen und Intentionen. Diese Personifizierungen und die lebendigen, sinnlichen Beschreibungen sind ebenfalls typisch für die Romantik.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Reinick in „Sonntagsfrühe“ eine idyllische, friedliche und fast schon heilige Stimmung eines Sonntagsmorgens einfängt. Die Welt wird als wunderschön und erhaben dargestellt, und es herrscht ein Gefühl tiefer Spiritualität und Verbundenheit mit Gott. Die Form und Sprache des Gedichts verstärken diese Wirkung weiter.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sonntagsfrühe“ des Autors Robert Reinick. Der Autor Robert Reinick wurde 1805 in Danzig geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1821 bis 1852 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 82 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Reinick sind „Die Ablösung“, „König Erich“ und „An den Sonnenschein“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonntagsfrühe“ weitere 18 Gedichte vor.

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