Die Ablösung von Robert Reinick

In Schnee und Eis in kalter Nacht,
Ein Grenadier steht auf der Wacht,
Scharf geht der Wind, sein Stand ist hart,
Sein Herzblut stockt, sein Puls erstarrt.
 
Fern Glockenschlag! – Erst halb vorbei
?Wer da? Parole?" — ??Morgenrot –""
Der ihn ablöst', es war der Tod.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Ablösung“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1805 - 1852
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Robert Reinick, der von 1805 bis 1852 lebte. Dies ordnet das Werk in die Epoche des Biedermeier ein, welches auch als Vormärz bekannt ist. Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht düster und dramatisch. Es beschreibt die Situation eines Grenadiers, der in einer kalten Winternacht Wache hält. Seine Lage ist beschwerlich, was durch den harten Wind und seine körperliche Reaktion – erstarrter Puls – unterstrichen wird.

Der Inhalt des Gedichts lässt sich wie folgt zusammenfassen: In einer kalten und unwirtlichen Nacht steht ein Grenadier Wache. Plötzlich hört er in der Ferne das Läuten einer Glocke und die Ablösung naht. Als er nach der Parole fragt, lautet die Antwort „Morgenrot“. Dies ist jedoch ein trügerischer Moment, denn seine Ablösung ist der Tod.

Die Aussage des lyrischen Ichs ist somit wohl, dass ein Soldat selbst in der scheinbar sichersten Situation stets dem Tod gegenübersteht. Durch das plötzliche und überraschende Erscheinen des Todes erhält das Gedicht eine tragische Konnotation.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ schlicht und klar. Es besteht aus zwei Strophen, die erste mit vier, die zweite mit drei Versen. Die Verse sind jambisch und weisen einen Kreuzreim in der ersten und Paarreim in der zweiten Strophe auf. Die Sprache ist unverschlüsselt, jeder Vers enthält eine klare Aussage. Die Verwendung des Wortes „Morgenrot“ könnte einerseits ein Hinweis auf den neuen Tag sein, andererseits aber auch als Symbol für Blut und Tod interpretiert werden, was den dramatischen Tonfall des Gedichts unterstreicht. Insgesamt erzeugt das Gedicht durch seine klare, schnörkellose Sprache und die tragische Situation eine beklemmende Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und Vergänglichkeit.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Ablösung“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Robert Reinick. Geboren wurde Reinick im Jahr 1805 in Danzig. In der Zeit von 1821 bis 1852 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 7 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 46 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Reinick sind „Der Faule“, „Liebestreu“ und „Kuriose Geschichte“. Zum Autor des Gedichtes „Die Ablösung“ haben wir auf abi-pur.de weitere 18 Gedichte veröffentlicht.

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