Liebestreu von Robert Reinick

?O versenk, o versenk dein Leid, mein Kind,
In die See, in die tiefe See!" –
Ein Stein wohl bleibt auf des Meeres Grund,
Mein Leid kommt stets in die Höh'.
 
?Und die Lieb', die du im Herzen trägst,
Brich sie ab, brich sie ab, mein Kind!" –
Ob die Blum' auch stirbt, wenn man sie bricht:
Treu Lieb', nicht so geschwind. –
 
?Und die Treu', und die Treu'! 's war nur ein Wort,
10 
In den Wind damit hinaus!" –
11 
O Mutter, und splittert der Fels auch im Sturm,
12 
Meine Treu', die hält ihn aus. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Liebestreu“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
96
Entstehungsjahr
1805 - 1852
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Liebestreu“ stammt von Robert Reinick, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert (1805-1852) lebte.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht ein Dialog zwischen dem lyrischen Ich - möglicherweise eine junge Frau - und einer anderen Person - vermutlich ihrer Mutter - zu sein. Die Mutter gibt dem lyrischen Ich Ratschläge zu Liebe und Leid, die aber entschieden verneint werden.

Inhaltlich dreht sich das Gedicht um die Themen der Liebe, Treue und des Liebeskummers. Im ersten Vers wird dem lyrischen Ich geraten, sein Leid in der Tiefe des Meeres zu versenken, eine Metapher dafür, es loszulassen. Doch es antwortet, dass seine Betrübnis immer wieder hochkommen würde, ähnlich wie ein Stein, der auf dem Meeresgrund liegt, nie vergeht. Im zweiten Vers wird der jungen Frau angeraten, ihre Liebe abzubrechen, was sie aber ablehnt. Selbst wenn eine Blume stirbt, wenn man sie bricht, stirbt ihre Liebe nicht so schnell. Dann empfiehlt die Mutter ihr, das Wort „Treue“ wegzuschmeißen. Aber sie sagt, dass selbst wenn ein Fels im Sturm zersplittert, ihre Treue daran nicht zerbricht. Ihre Liebe und Treue sind also stark und unerschütterlich, trotz aller Schwierigkeiten.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen. Die Versform ist relativ einfach gehalten und wirkt daher sehr volksliedhaft. Es ist in einfacher und klarer Sprache geschrieben. Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch, indem etwa das Meer zum Bild für die Tiefe der Betrübnis und Leidens wird und der Felsen zum Symbol für die Beständigkeit der Treue wird.

Insgesamt stellt das Gedicht eine Huldigung an die Tiefe der Gefühle und die Unerschütterlichkeit von Liebe und Treue dar. Trotz Leid und Schmerz hält das lyrische Ich an seiner Liebe fest und zeigt dabei eine beeindruckende Stärke und Entschlossenheit.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Liebestreu“ ist Robert Reinick. Im Jahr 1805 wurde Reinick in Danzig geboren. Zwischen den Jahren 1821 und 1852 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 96 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Robert Reinick sind „Der Faule“, „Kuriose Geschichte“ und „Sommernacht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Liebestreu“ weitere 18 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Robert Reinick (Infos zum Autor)

Zum Autor Robert Reinick sind auf abi-pur.de 18 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.