Der Herbst von Robert Reinick

Hallo! Die Türen aufgetan!
Hör' zu ,wer hören will!
Ich bin der Herbst, ein lust'ger Mann,
ich steh' nicht lange still!
 
Heut fahr' ich Gerst' und Hafer ein
und trag den Erntekranz,
und abends dann beim kühlen Wein
mach' ich Musik zum Tanz.
 
Und morgen auf die Bäum' hinauf!
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Kopf weg und aufgepaßt!
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Hei! wie das rot und gelb zuhauf
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herunterschlägt vom Ast!
 
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Ein andermal dann in den Wald,
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da blas' ich auf zur Pirsch.
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Der Jäger kommt, die Büchse knallt,
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hussa, sie traf den Hirsch!
 
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Hussa! wie das im Walde klingt,
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im stillen grünen Raum,
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wo sich die Eichkatz munter schwingt
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im Nu von Baum zu Baum!
 
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Ich bin der Herbst,ihr kennet mich,
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ich steh' nicht gerne still.
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Hallo, hallo! Drum tummle sich,
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wer fröhlich werden will!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Der Herbst“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
129
Entstehungsjahr
1805 - 1852
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Herbst“ wurde von dem deutschen Dichter Robert Reinick verfasst, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete. Angesichts dessen kann das Gedicht aufgrund seines Autors und der damit verbundenen historischen Epoche zeitlich zugeordnet und im Kontext der Romantik interpretiert werden – einer künstlerischen und literarischen Bewegung, die sich durch eine Betonung der Natur und Emotionen auszeichnet.

Auf den ersten Eindruck ist das Gedicht heiter und lebhaft und bringt eine bunte Darstellung des Herbstes zum Ausdruck. Wir sehen unmittelbar, dass der Herbst personifiziert wird, was ein verbreiteter Zug literarischer Werke der Romantik ist. Es wird als eine fröhliche und beschäftigte Figur dargestellt, die die Ernte einsammelt, die Menschen zum Tanzen bringt und sich in den bunten Wäldern tummelt.

Das lyrische Ich in diesem Gedicht ist der Herbst selbst. Das Gedicht ist ein lebendiges Porträt dieser Jahreszeit, das ihren Reichtum, ihre Aktivität und Schönheit feiert. Der Herbst ist ständig in Bewegung, voller Leben und lebendiger Farbtöne, eine Quelle der Freude und Begeisterung. In der letzten Strophe lädt uns das lyrische Ich, also der Herbst, dazu ein, ebenfalls aktiv, fröhlich und lebendig zu sein.

Formal besteht das Gedicht aus sechs Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist direkt und schlicht, aber reich an bildhafter Darstellung. Die Farben rot und gelb, welche typische Herbstfarben sind, stehen im Kontrast zum stillen grünen Raum des Waldes. Der Herbst wird durch seine Aktivitäten anthropomorphisiert – er „fährt Gerst' und Hafer ein“, „macht Musik zum Tanz“, „bläst zur Pirsch“. Die Sprache ist ebenfalls von Geräuschen und einer dynamischen Atmosphäre geprägt, wie zum Beispiel „Büchse knallt“, „hussa“ und „wie das im Walde klingt“. Durch die lebhafte Darstellung des Herbstes erweckt der Autor diesen zum Leben und verleiht ihm eine ganz besondere Vitalität und Positivität.

Weitere Informationen

Robert Reinick ist der Autor des Gedichtes „Der Herbst“. Geboren wurde Reinick im Jahr 1805 in Danzig. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1821 und 1852. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 129 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „Juchhe!“, „Der Schneemann“ und „Der Faule“ sind weitere Werke des Autors Robert Reinick. Zum Autor des Gedichtes „Der Herbst“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 18 Gedichte vor.

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