Man schilt mein Deutschland einen Greis von Ernst Moritz Arndt

Man schilt mein Deutschland einen Greis,
Zu kalt und zu verständig,
Ich aber schelt': »Er ist zu heiß,
Der Junge, zu lebendig,
Ein Junge noch, doch hoffnungsvoll
Bei allen tollen Streichen!
Und grade darum darf und soll
Die Hoffnung mir nicht bleichen.
Kann man den wilden Jugendmut,
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Der schäumt und bäumt, nur binden,
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So wird er sein verlornes Gut,
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Die Freiheit, wiederfinden.«
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Man schilt mein Deutschland einen Greis“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1769 - 1860
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Man schilt mein Deutschland einen Greis“ wurde von Ernst Moritz Arndt verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1769 bis 1860 lebte. Arndt war bekannt für seine patriotische und nationale Lyrik während der Befreiungskriege gegen Napoleon und gilt als eine prominente Figur der deutschen Nationalbewegung. Mit Blick auf das Thema und den Stil des Gedichts könnte es zur gleichen Zeit entstanden sein.

Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass der Dichter eine tiefe Zuneigung und Hoffnung für Deutschland ausdrückt, trotz der negativen Darstellung seines Landes durch andere. Dabei nutzt er die Metapher des Alterns, um den Status Deutschlands zu analysieren und seine Perspektive darauf auszudrücken.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich über das missverstandene Image von Deutschland. Es kritisiert diejenigen, die Deutschland als einen „Greis“, also als alt und verbraucht, betrachten und wirft ein anderes Licht auf das Land: Es stellt Deutschland als jung und lebendig dar, voller jugendlichem Übermut und hoffnungsvoller Energie, die jedoch gezügelt werden muss. Zugleich hält das lyrische Ich an der Hoffnung fest, dass Deutschland seine „Freiheit“ wiedererlangen wird, ein starkes Leitmotiv in Arndts Werken, das möglicherweise eine Anspielung auf die damaligen politischen Umstände und Deutschlands Ringen um nationale Einheit und Unabhängigkeit ist.

Im Hinblick auf die Form folgt das Gedicht einem räumlichen Versmaß und nutzt ein einheitliches Reimschema, was zur Flüssigkeit und Harmonie des Gedichts beiträgt. Die Sprache ist fairly einfach und unkompliziert, doch sie vermittelt in ihrer Einfachheit tiefgründige und emotional aufgeladene Botschaften über Identität, Hoffnung und nationale Zugehörigkeit. Dabei verwendet Arndt gewöhnliche, aber wirkungsvolle Metaphern, um seine komplexe Sicht auf Deutschland zu verdeutlichen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Man schilt mein Deutschland einen Greis“ des Autors Ernst Moritz Arndt. Der Autor Ernst Moritz Arndt wurde 1769 in Groß Schoritz (Rügen) geboren. In der Zeit von 1785 bis 1860 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 62 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Das Glück, das glatt“, „Laßt wehen, was nur wehen kann“ und „Ballade“ sind weitere Werke des Autors Ernst Moritz Arndt. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Man schilt mein Deutschland einen Greis“ weitere 285 Gedichte vor.

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