Die Zaunranke und der Klee von Ernst Moritz Arndt

Zum Klee die Zaunranke sprach:
Nachbar, komm mir doch nach!
Stiegen wir doch zugleich aus den Schollen,
Warum hast du nicht mit mir wollen?
 
Lächelnd erwidert der Klee:
Darfst auf die stattliche Höh
Eben so trotzig nicht pochen;
Ich stehe, du bist gekrochen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Zaunranke und der Klee“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1769 - 1860
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Dieses kurze Gedicht stammt vom deutschen Autor Ernst Moritz Arndt, der von 1769 bis 1860 lebte. Arndt war ein Schriftsteller und Politiker zur Zeit der Biedermeier- und Vormärz-Epoche bis hin zur Märzrevolution 1848, also einer Zeit des politischen und sozialen Umbruchs in Deutschland.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht eine Art Dialog zwischen zwei Pflanzen, der Zaunranke und dem Klee ist. Es wirkt gedankenvoll und hintergründig und erscheint gleichzeitig einfach und leicht verständlich.

Inhaltlich geht es darum, dass die Zaunranke den Klee auffordert, ihr gleich zu sein und wie sie nach oben zu wachsen. Der Klee antwortet jedoch gelassen, dass er seine eigene Art und Weise hat, zu existieren und dass er steht, während die Ranke kriecht.

Die Aussage, die das lyrische Ich hier treffen will, scheint klar zu sein: Es bezieht Stellung zu dem Thema der Individualität und Eigenständigkeit. Man muss nicht dem Weg anderer folgen oder sich nach ihnen ausrichten. Jeder hat seine eigene Art, sich zu entwickeln und Größe zu erlangen. Das lyrische Ich betont die Bedeutung des persönlichen Wachstums und der Entwicklung mit den eigenen Mitteln und Fähigkeiten.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern Strophen, in denen die Verse paarweise gereimt sind. Die Sprache ist schlicht und klar, aber zugleich auch bildhaft und metaphorisch. Insbesondere die Verwendung von Pflanzen als Metapher für menschliche Eigenschaften, Wachstum und Entwicklung ist bemerkenswert. Der Autor nutzt Alltagssprache und einfache Begriffe, um tiefergehende, philosophische Gedanken auszudrücken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ernst Moritz Arndts „Die Zaunranke und der Klee“ ein einfaches, aber tiefgründiges Gedicht ist, das die Eigenständigkeit und Individualität in der Persönlichkeitsentwicklung betont. Es zeigt, dass jeder Einzelne seinen eigenen Weg gehen und seinen eigenen Erfolg finden kann, unabhängig davon, was andere tun oder erwarten.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Zaunranke und der Klee“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ernst Moritz Arndt. Geboren wurde Arndt im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen). Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1785 und 1860. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 43 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt sind „Melittion“, „Das Los des Schönen“ und „Das Wasser“. Zum Autor des Gedichtes „Die Zaunranke und der Klee“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 285 Gedichte vor.

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