Der Sturm spielt auf zum Tanze von Heinrich Heine
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Der Sturm spielt auf zum Tanze, |
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Er pfeift und saust und brüllt; |
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Heisa, wie springt das Schifflein! |
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Die Nacht ist lustig und wild. |
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Ein lebendes Wassergebirge |
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Bildet die tosende See; |
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Hier gähnt ein schwarzer Abgrund, |
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Dort thürmt es sich weit in die Höh’. |
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Ein Fluchen, Erbrechen und Beten |
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Schallt aus der Kajüte heraus; |
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Ich halte mich fest am Mastbaum, |
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Und wünsche: wär ich zu Haus. |
Details zum Gedicht „Der Sturm spielt auf zum Tanze“
Heinrich Heine
3
12
65
1823–1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht stammt von Heinrich Heine, einem der bekanntesten Dichter der deutschen Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Eine genauere zeitliche Einordnung ist aufgrund des Textauszugs nicht möglich, allerdings bewegt sich Heine's Schaffensperiode von etwa 1820 bis 1856.
Beim ersten Eindruck fallen die starken Beschreibungen und lebhaft gewählten Worte auf, die die Stimmung und die Szene intensiv widergeben. Heine jongliert auf suggestiver Weise mit unseren Sinneswahrnehmungen und schafft so eine kräftige und lebendige Atmosphäre.
Inhaltlich kann das Gedicht als die Beschreibung einer stürmischen Seefahrt interpretiert werden. Das lyrische Ich befindet sich an Bord eines Schiffes, das sich mitten in einem Sturm auf hoher See befindet. Im ersten Vers der ersten Strophe wird mit der Personifikation des Sturms, der „zum Tanze aufspielt“, sofort eine Szene dramatischer Wildheit und Unbändigkeit eingeleitet. Unterstrichen wird dies durch die folgenden, lautmalerischen Verben „pfeift“, „saust“ und „brüllt“. In den folgenden Strophen wird das Bild der tosenden, unberechenbaren See ausgemalt und die Reaktion der Mannschaft in der Kajüte auf das Unwetter geschildert. Das lyrische Ich hält sich am Mastbaum fest und wünscht sich nach Hause - ein Aussage, die deutlich seinen Wunsch nach Sicherheit und Stabilität ausdrückt.
Formal besteht das Gedicht aus drei gleich aufgebauten Strophen mit jeweils vier Versen. Sprachlich bedient sich Heine einer kombination von sowohl bildhafter als auch volkstümlich-derber Sprache („Fluchen, Erbrechen und Beten“), wodurch das Gedicht trotz seiner kurzen Form eine dichte Atmosphäre erzeugt. Insgesamt wirkt das Gedicht wie eine Momentaufnahme, die die chaotische und bedrohliche Situation auf dem Meer einfängt und gleichzeitig die menschliche Reaktion auf lebensbedrohende Ereignisse karikiert.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Sturm spielt auf zum Tanze“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Im Jahr 1824 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 65 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Der Sturm spielt auf zum Tanze“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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