Wohlauf mit Herz und Mut! von Ernst Moritz Arndt

1	Wohlauf mit Herz und Mut!
2	Wohlauf! Dem Herrn zu danken,
3	Der große Wunder tut
4	Und herrschet ohne Wanken.
5	Auf! Bringet Lob und Preis
6	Dem höchsten Gott und Herrn,
7	Der alles sieht und weiß,
8	Was nah ist und was fern.
9	Er ist der Schlachten Held,
10	Der hoch auf Sonnen wohnet.
11	Der Unschuld trägt und hält
12	Und Trug mit Schande lohnet,
13	Er ist der starke Hort
14	Der Freiheit und des Rechts,
15	Weht List der Buben fort
16	Und Rat des feigen Knechts.
17	Sein heißt die Majestät,
18	Die Thronen sein, die Lande,
19	Er stürzt, was trotzig geht,
20	In Elend und in Schande,
21	Was niedrig ist und klein,
22	Das hebt er aus dem Nichts
23	Zu hellem Ehrenschein,
24	Der Gott des Weltgerichts.
25	Er half uns wunderbar,
26	Er war der Schwachen Streiter:
27	Wild schnob der Feinde Schar,
28	Wild schnoben Ross' und Reiter;
29	Sie brausten ohne Zahl
30	Daher wie Flut im Meer,
31	Sie schlug nicht unser Stahl,
32	Gott, Gott war unser Heer.
33	Drum klinget Freudenklang,
34	Drum singet Jubellieder
35	Und fallt mit Lobgesang
36	Vor seinem Throne nieder;
37	Auf! Dankt ihm für und für!
38	Auf! Dankt und betet an!
39	Gott, Gott ists dort und hier,
40	Der einzig helfen kann.

Details zum Gedicht „Wohlauf mit Herz und Mut!“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wohlauf mit Herz und Mut!“ wurde von Ernst Moritz Arndt verfasst. Arndt lebte von 1769 bis 1860, somit ist das Werk zeitlich in die Epoche der Romantik und des Biedermeier einzuordnen, wobei Arndt insbesondere für seine patriotischen und freiheitsliebenden Schriften bekannt ist.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht sehr dramatisch und erhaben, gespickt mit starken Bildern und intensiven Aussagen. Eine starke religiöse Prägung durch den häufigen Bezug auf Gott und das Lobpreisen seiner Taten ist erkennbar.

Inhaltlich dreht sich das Gedicht um die Verehrung und Danksagung an Gott. Das lyrische Ich ruft dazu auf, mit Herz und Mut Gott zu danken, der große Wunder tut. Es beschreibt Gott als allwissend, als einen Held der Schlachten und Bewahrer der Unschuld. Gott wird als die höchste Autorität und die Macht, die alles richten und stürzen kann, dargestellt. Das lyrische Ich betont, dass Gott den Schwachen hilft und das Heil nur von Gott kommen kann. Es endet mit einem Aufruf zum Lobpreis und Dank an Gott.

Formal besteht das Gedicht aus fünf Strophen, jede davon enthält acht Verse. Der Duktus ist sehr rhythmisch und trägt zum dramatischen und erhabenen Eindruck des Gedichts bei. Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch, gespickt mit starken, oft kriegerischen Bildern. Diese zeigen Anklänge an die biblischen Geschichten (Gott als helfender Krieger, als Richter etc.). Hierdurch wird die Erhabenheit Gottes und sein allumfassender Einfluss auf die Welt betont.

Insgesamt ist das Gedicht ein gutes Beispiel für Arndts religiös geprägtes Schaffen, in dem er das Christentum als Quelle von Mut, Kraft und Gerechtigkeit versteht. Es zeigt zudem seine tiefe Gläubigkeit und sein Verständnis von Religion als moralischer Instanz.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Wohlauf mit Herz und Mut!“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ernst Moritz Arndt. 1769 wurde Arndt in Groß Schoritz (Rügen) geboren. In der Zeit von 1785 bis 1860 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 40 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 189 Worte. Der Dichter Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Laßt wehen, was nur wehen kann“, „Ballade“ und „Die Zaunranke und der Klee“. Zum Autor des Gedichtes „Wohlauf mit Herz und Mut!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 285 Gedichte vor.

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• Klage um Auerswald und Lichnowsky
• Das Glück, das glatt
• Laßt wehen, was nur wehen kann
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