Matt gießt der Mond von Karl Henckell

Matt gießt der Mond vom Wolkensaum
Die Wehmut in den Weltenraum;
Der Wind geht klagend vorüber,
Der Himmel wird trüb und trüber.
 
Der Himmel ist hoch, und die Welt ist weit,
Ich bin verlassen in meinem Leid,
Ich eile die dunkeln Wege,
Daß ich zur Ruh mich lege ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Matt gießt der Mond“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1864 - 1929
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Matt gießt der Mond“ wurde von dem deutschen Dichter Karl Henckell geschrieben. Henckell lebte von 1864 bis 1929 und war somit ein Vertreter der literarischen Strömungen im späten 19. sowie Anfang des 20. Jahrhunderts. Aufgrund der melancholischen Atmosphäre des Gedichts könnte man es der Epoche des Symbolismus zuordnen, die von etwa 1880 bis 1920 andauerte.

Beim ersten Lesen fällt der beschreibende und bildliche Charakter des Gedichts auf. Es wird eine düstere und melancholische Stimmung erzeugt, die die Gefühlswelt des lyrischen Ichs widerspiegelt. Die starken Naturbilder verstärken diese Wirkung und erzeugen eine Atmosphäre der Depression und des Schmerzes.

Das Gedicht ist in zwei Strophen zu jeweils vier Versen unterteilt. In der ersten Strophe wird eine düstere Atmosphäre beschrieben: der Mond gießt eine „Wehmut in den Weltenraum“, der Wind „klagt“ und der Himmel wird immer trüber. Die Natur scheint eine Projektion der Gefühle des lyrischen Ichs zu sein. In der zweiten Strophe wird der emotionale Zustand des lyrischen Ichs deutlicher. Es ist allein und leidet, es eilt durch die dunklen Wege, um Ruhe zu finden, was auf Schlaf oder sogar Tod hindeuten kann.

Das Gedicht ist in einem einfachen, aber bildhaften Sprachstil geschrieben. Henckell verwendet Metaphern wie „Wehmut in den Weltenraum gießen“ und „dunkle Wege“ um das Gefühl der Einsamkeit und Depression zu vermitteln. Das lyrische Ich kann seine Gefühle nicht direkt ausdrücken, sie werden stattdessen durch die dunkle und melancholische Natur um ihn herum dargestellt.

Die Form des Gedichts ist recht traditionell, mit Versen und Strophen, die jeweils ein fertiges Gedankenbild darstellen. Das Gedicht folgt keinem festen Reimschema, was das freie Fließen der Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs unterstreichen könnte und es authentischer machen kann.

Insgesamt ist „Matt gießt der Mond“ von Karl Henckell ein düsteres und melancholisches Gedicht, das die Einsamkeit und Depression durch intensive Naturbilder darstellt. Es gibt einen tiefen Einblick in das emotionale Leiden des lyrischen Ichs und erzeugt eine Stimmung, die den Leser zum Nachdenken über seine eigenen Gefühle und Erfahrungen anregt.

Weitere Informationen

Karl Henckell ist der Autor des Gedichtes „Matt gießt der Mond“. Geboren wurde Henckell im Jahr 1864 in Hannover. Im Zeitraum zwischen 1880 und 1929 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 48 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Karl Henckell ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Korpsbursch“, „Der rote Vogel“ und „Die Dirne“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Matt gießt der Mond“ weitere 21 Gedichte vor.

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