Abendsegen von Gustav Schwab

Dank, Vater! dir für Leid und Lust
Und was du mir gegeben.
Laß mich, wie dieses liebe Heut',
Mein Morgen auch erleben.
 
Erfüll' mir keinen tör'gen Wunsch,
Das Gute laß nicht säumen,
Und was du mir nicht geben kannst,
Ei, davon laß mich träumen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abendsegen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1792 - 1850
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht heißt „Abendsegen“ und wurde von Gustav Schwab verfasst, der vom 19. Juni 1792 bis zum 4. November 1850 lebte. Er gehört zur literarischen Epoche der Romantik.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich seinen Dank ausspricht, sowie Wünsche und Bitten formuliert. Es handelt sich in gewisser Weise also um ein Gebet oder eine Art gottesdienstlichen Akt, vermutlich am Ende eines Tages, da das Gedicht „Abendsegen“ betitelt ist.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen.

In der ersten Strophe ist das lyrische Ich dankbar, sowohl für schwere (Leid) als auch für gute Zeiten (Lust) und generell für alles, was das Leben ihm gegeben hat. Es bittet darum, den nächsten Tag genauso erleben zu dürfen wie den aktuellen (dieses liebe Heut').

In der zweiten Strophe formuliert das lyrische Ich weitere Bitten: es möchte nicht mit unangemessenen (tör'gen) Wünschen erfüllt werden und Gutes soll nicht ausbleiben (Das Gute laß nicht säumen). Im letzten Vers gibt es Henweise darauf, dass bestimmte Dinge für den Sprecher unerreichbar sein könnten (Und was du mir nicht geben kannst) - aber selbst wenn sie nicht erreicht werden können, möchte es dennoch von diesen Dingen träumen.

In seiner Struktur folgt das Gedicht dem Schema eines regulären Reimquartetts (aabb), was dazu beiträgt, dass es sich sehr flüssig und harmonisch lesen lässt. Die Sprache ist eindeutig und klar, und Worte wie „tör'gen“, „säumen“ und „ei“ verankern das Gedicht im 19. Jahrhundert und betonen das traditionelle, fast biblische Ambiente.

Die Nachricht des lyrischen Ichs scheint zu sein, dass es Kummer und Freude als Teil des Lebens versteht und damit zufrieden ist, nicht alles zu haben, wonach es vielleicht sehnt. Stattdessen zeigt es eine enthusiastische Bereitschaft, das Gute im Leben so zu akzeptieren, wie es kommt, und die Unmöglichkeiten nur in Träumen zu genießen. Es legt Zeugnis ab von einem Leben des stillen Glücks und der Ruhe, das mit dem, was das Leben bietet, vollkommen zufrieden ist.

Weitere Informationen

Gustav Schwab ist der Autor des Gedichtes „Abendsegen“. Geboren wurde Schwab im Jahr 1792 in Stuttgart. In der Zeit von 1808 bis 1850 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Gustav Schwab ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Gewitter“, „Das Mahl zu Heidelberg“ und „Die Schwabenalb“. Zum Autor des Gedichtes „Abendsegen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 12 Gedichte vor.

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