Tod in Ähren von Detlev von Liliencron
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Im Weizenfeld, in Korn und Mohn, |
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Liegt ein Soldat, unaufgefunden, |
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Zwei Tage schon, zwei Nächte schon, |
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Mit schweren Wunden, unverbunden. |
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Durstüberquält und fieberwild, |
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Im Todeskampf den Kopf erhoben. |
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Ein letzter Traum, ein letztes Bild, |
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Sei brechend Auge schlägt nach oben. |
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Die Sense sirrt im Ährenfeld, |
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Er sieht sein Dorf im Arbeitsfrieden, |
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Ade, Ade du Heimatwelt |
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Und beugt ds Haupt, und ist verschieden. |
Details zum Gedicht „Tod in Ähren“
Detlev von Liliencron
3
12
62
1844 - 1909
Naturalismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Tod in Ähren“ wurde von Detlev von Liliencron verfasst, der von 1844 bis 1909 lebte. Eine zeitliche Einordnung ist daher im ausgehenden 19. und anfangenden 20. Jahrhundert zu setzen, einer Zeit des weit verbreiteten literarischen Realismus in Deutschland.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr bedrückend und düster, es vermittelt das Bild eines sterbenden Soldaten, der allein in einem Weizenfeld liegt, unfähig, Hilfe zu rufen, oder gefunden zu werden.
Inhaltlich wird die Todeserfahrung dieses Soldaten beschrieben, wobei das lyrische Ich, das sehr wahrscheinlich mit der Erzählerstimme des Autors gleichzusetzen ist, durch intensive und lebendige Beschreibungen einen tiefen Einblick in das Leiden des Sterbenden gibt. Der Soldat liegt schwer verwundet und unbehandelt im Feld, von Durst und Fieber gequält, mit dem Tod kämpfend und mit einem letzten Blick auf seine Heimat, bevor er stirbt. Dabei will das lyrische Ich vermutlich auf die Grausamkeit des Krieges hinweisen, indem es das sterbende Individuum in den Fokus rückt und seine letzte Erfahrung von Welt teilt.
Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen. Die Sprache ist schlicht und direkt, was die Tragik und den Realismus des dargestellten Szenarios zusätzlich unterstreicht. Gleichzeitig verwendet von Liliencron bildhafte und metaphorische Ausdrücke, um die Situation und die Empfindungen des Soldaten zu verdeutlichen. Besonders eindrucksvoll ist dabei der Kontrast zwischen den friedlichen, natürlichen Rahmenbedingungen (Weizenfeld, Dorf in Arbeitsfrieden) und der tödlichen Verwundung des Soldaten.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Tod in Ähren“ ist Detlev von Liliencron. Der Autor Detlev von Liliencron wurde 1844 in Kiel geboren. Im Zeitraum zwischen 1860 und 1909 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Naturalismus zuordnen. Bei Liliencron handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Detlev von Liliencron sind „Pidder Lüng“, „Trutz, Blanke Hans“ und „Weihnachtslied“. Zum Autor des Gedichtes „Tod in Ähren“ haben wir auf abi-pur.de weitere 63 Gedichte veröffentlicht.
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