Schöne Junitage von Detlev von Liliencron

Mitternacht, die Gärten lauschen,
Flüsterwort und Liebeskuss,
Bis der letzte Klang verklungen,
Weil nun alles schlafen muss
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.
 
Sonnengrüner Rosengarten,
Sonnenweiße Stromesflut,
Sonnenstiller Morgenfriede,
Der auf Baum und Beeten ruht
10 
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.
 
11 
Straßentreiben, fern, verworren,
12 
Reicher Mann und Bettelkind,
13 
Myrtenkränze, Leichenzüge,
14 
Tausendfältig Leben rinnt
15 
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.
 
16 
Langsam graut der Abend nieder,
17 
Milde wird die harte Welt,
18 
Und das Herz macht seinen Frieden,
19 
Und zum Kinde wird der Held
20 
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Schöne Junitage“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
79
Entstehungsjahr
1844 - 1909
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schöne Junitage“ von Detlev von Liliencron beschreibt verschiedene Szenen, die während des Tages und der Nacht im Juni stattfinden. Das lyrische Ich möchte mit dem Gedicht auf die Schönheit und Ruhe hinweisen, die die Natur und das Leben trotz aller Hektik und Aufregung bieten.

In der Mitternacht verzaubern Flüsterworte und Liebesküsse in den Gärten, doch schließlich müssen alle schlafen. Eine Nachtigall singt flussüberwärts und erzeugt dadurch eine beruhigende Atmosphäre. Der sonnengrüne Rosengarten und die sonnenweiße Stromesflut bieten ein Szenario von natürlicher Schönheit, welches vom Sonnenstiller Morgenfriede, der auf Baum und Beeten ruht, perfekt abgerundet wird. Währenddessen geht das Leben auf den Straßen weiter, von reichen Männern bis hin zu Bettelkindern und Leichenzügen. Doch am Ende des Tages wird es ruhiger und milde und das Herz findet Frieden, selbst bei den Helden.

Das Gedicht reflektiert die Schönheit und Ruhezeit inmitten von Lärm und Hektik des Lebens. Es betont, wie wir die Ruhe und das Schöne um uns herum schätzen sollten, um uns selbst wiederzufinden. Es ist wichtig, dass wir uns von der Natur inspirieren lassen und uns nach einer besseren Welt sehnen, in der jeder seinen Frieden finden kann, um härtere Zeiten zu überwinden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Schöne Junitage“ des Autors Detlev von Liliencron. Liliencron wurde im Jahr 1844 in Kiel geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1860 und 1909. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Naturalismus zuordnen. Liliencron ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 79 Worte. Der Dichter Detlev von Liliencron ist auch der Autor für Gedichte wie „Dorfkirche im Sommer“, „Der Blitzzug“ und „König Regnar Codbrog“. Zum Autor des Gedichtes „Schöne Junitage“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 63 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Das Video mit dem Titel „Detlev Freiherr von Liliencron Schöne Junitage“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Detlev von Liliencron

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Detlev von Liliencron und seinem Gedicht „Schöne Junitage“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Detlev von Liliencron (Infos zum Autor)

Zum Autor Detlev von Liliencron sind auf abi-pur.de 63 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.