Hermanns Siegeslied von Ernst Moritz Arndt

Wodan, Donnerer sie sanken,
Die Eroberer,
Die Tyrannen, durch der schlanken
Deutschen Todesspeer.
 
Ha! wie hieben löwenmutig
Todeswunden wir!
Ächzend flohen sie und blutig,
Jauchzend folgten wir.
 
Und die Fesseln ferner Welten
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Sind gerächt, und nie
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Sehen wir an unsern Belten
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Nie als Herren sie.
 
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Wodan, Dank! Tuiskons Söhne
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Sind noch deiner wert,
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Sieg sind ihrer Schilde Töne,
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Tod ihr Heldenschwert.
 
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Um die schimmernden Altäre
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Mit dem Eichenkranz
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Tanzen wir zu deiner Ehre
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Frei den Lanzentanz.
 
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Adler mit den blutigen Schwingen,
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Flögt ihr luft'gen Pfad,
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Um zum Kapitol zu bringen,
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Was der Deutsche tat.
 
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Denn es schweigt der Felderrn Rufen,
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Schweigt der kleinste Mann;
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Keiner, der auf Rosseshufen
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Dieser Schlacht entrann.
 
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Wein' itzt alle deine Götter,
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August, um dich her!
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In der Nacht der Eichenblätter
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Herrschet Wodan mehr.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.1 KB)

Details zum Gedicht „Hermanns Siegeslied“

Anzahl Strophen
8
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
128
Entstehungsjahr
1769 - 1860
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht ist „Hermanns Siegeslied“ von Ernst Moritz Arndt, einem deutschen Nationaldichter und Abgeordneten, der sowohl in der Weimarer Klassik als auch in der Romantik eine bedeutende Rolle spielte. Arndt verfasste dieses Gedicht vermutlich während der Zeit des Befreiungskriegs gegen Napoleon (1813-1815), in der er als Patriotenverehrer bekannt wurde.

Anfangs übermittelt das Gedicht ein dramatisches und heroisches Gefühl, das sich um die Schlacht, den Mut der Kämpfer und ihren Sieg gegen die Eroberer dreht. Es spiegelt körperliche Stärke und Tapferkeit, aber auch eine Art nationalen Stolz und Kampfgeist wider.

Das lyrische Ich in diesem Gedicht repräsentiert wahrscheinlich das gesamte deutsche Volk oder zumindest eine Gruppe von Kriegern oder Soldaten. Es erzählt von gewonnenen Kämpfen, in denen die Feinde besiegt und vertrieben wurden. Die Krieger zeigen tapferen Mut („Löwenmut“), und ihre Freude über den Sieg wird lebhaft zum Ausdruck gebracht. Die Strophen betonen den Sieg, den Dank und die Verehrung für ihre Gottheit Wodan und die Bereitschaft, bis zum Tod für ihre Sache zu kämpfen.

Das Gedicht hat eine einheitliche Struktur, bestehend aus acht Strophen mit jeweils vier Versen. Es ist im einfachen, aber kraftvollen Stil geschrieben und verwendet alte germanische Begriffe und mythische Anspielungen, um seine Botschaft von Stolz, Tapferkeit und Sieg zu vermitteln.

Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und expressiv. Es verwendet Metaphern und Symbole, wie „blutige Schwingen“, „Felderrn Rufen“ oder „Nacht der Eichenblätter“, um Bilder des Kampfes und des Sieges zu erzeugen. Es enthält auch Anspielungen auf die germanische Mythologie (z.B. Wodan, der Hauptgott, und Tuiskon, der Stammesgott der Deutschen), um das historische und kulturelle Bewusstsein sowie den Nationalstolz zu betonen.

Insgesamt kann gesagt werden, dass „Hermanns Siegeslied“ ein patriotisches Kriegsgedicht ist, das die Tapferkeit, den Stolz und den Sieg des deutschen Volkes in einer Schlacht gegen Eroberer oder Tyrannen feiert.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Hermanns Siegeslied“ ist Ernst Moritz Arndt. Geboren wurde Arndt im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen). Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1785 und 1860. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 128 Wörter. Es baut sich aus 8 Strophen auf und besteht aus 32 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt sind „Ballade“, „Die Zaunranke und der Klee“ und „Elegie“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hermanns Siegeslied“ weitere 285 Gedichte vor.

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