Wein und Brot von Ludwig Uhland

Solche Düfte sind mein Leben,
Die verscheuchen all mein Leid:
Blühen auf dem Berg die Reben,
Blüht im Thale das Getreid.
 
Donnern werden bald die Tennen,
Bald die Mühlen rauschend gehn,
Und wenn die sich müde rennen,
Werden sich die Keltern dehn.
 
Gute Wirtin vieler Zecher!
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So gefällt mir's flink und frisch;
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Kommst du mit dem Wein im Becher,
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Liegt das Brot schon auf den Tisch.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Wein und Brot“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
1787 - 1862
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Ludwig Uhland geschrieben, einem deutschen Dichter, der während der Romantik im 19. Jahrhundert lebte.

Das Gedicht mit dem Titel „Wein und Brot“ hinterlässt auf den ersten Blick den Eindruck einer feierlichen und fröhlichen Atmosphäre mit den Elementen der Natur und des Lebensalltags. Man merkt sofort, dass es dem lyrischen Ich Freude bereitet, den Zyklus des Lebens und der Jahreszeiten zu beobachten und zu feiern, den das Wein und das Brot symbolisieren.

In einfachen Worten ausgedrückt erzählt das Gedicht über verschiedene Aspekte des Wein- und Brotprozesses, von der Blüte der Reben und des Getreides im Gebirge und Tal bis hin zur Verarbeitung in Mühlen und Kelteranlagen, und schließlich wird der Wein an die Wirtin ausgegeben.

Das lyrische Ich scheint die Freude und das Glück des einfachen Lebens zu loben und zelebriert die Schönheit, die in den alltäglichen Momenten und Prozessen des Lebens und der Natur zu finden ist. Dies ist besonders in der ersten Strophe offensichtlich, in der er sagt, dass solche Düfte (von Reben und Getreide) sein Leben sind und sein gesamtes Leid vertreiben. Es zeigt auch eine Wertschätzung für die menschliche Arbeit in der Ernte und Verarbeitung von Wein und Brot.

Was die Form und Sprache des Gedichts betrifft, besteht es aus drei gereimten Vierzeilenstrophen. Die Sprache ist einfach und klar, mit lebendigen Bildern, die den Leser in die ländliche Szene und in die Freude des lyrischen Ichs an der Natur und dem Leben einbeziehen. Es gibt eine gute Balance zwischen konkreten und abstrakten Bildern, und der flüssige Rhythmus des Gedichts spiegelt den ruhigen und friedlichen Zustand des lyrischen Ichs wider.

Insgesamt ist „Wein und Brot“ ein feierliches Gedicht, das die Schönheit und Freude des Lebens und der Natur hervorhebt, die in den einfachen Dingen des Alltags zu finden sind, und es ist auch eine Huldigung an die menschliche Arbeit und die Gemeinschaft, die durch das Teilen von Wein und Brot entstehen. Es ist auch ein Appell an die Leser, das Glück und die Schönheit in den alltäglichen Momenten des Lebens zu finden und zu genießen.

Weitere Informationen

Ludwig Uhland ist der Autor des Gedichtes „Wein und Brot“. Der Autor Ludwig Uhland wurde 1787 in Tübingen geboren. Im Zeitraum zwischen 1803 und 1862 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Uhland handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis tief in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte umfangreiche Auswirkungen auf Literatur, Musik, Philosophie und Kunst jener Zeit. Die Frühromantik lässt sich zeitlich bis in das Jahr 1804 einordnen. Die Hochromantik bis 1815 und die Spätromantik bis in das Jahr 1848. Die Welt, die sich durch die beginnende Verstädterung und Industrialisierung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls bedeutende Auswirkungen auf die Romantik. Als Merkmale der Romantik sind die Verklärung des Mittelalters, die Weltflucht, die Hinwendung zur Natur, die Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten oder die Faszination des Unheimlichen aufzuführen. Wichtige Symbole sind die Blaue Blume oder das Spiegel- und Nachtmotiv. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Zwar baut sie dabei auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 66 Worte. Weitere Werke des Dichters Ludwig Uhland sind „Am 18. Oktober 1816“, „Auf den Tod eines Kindes“ und „Das Schifflein“. Zum Autor des Gedichtes „Wein und Brot“ haben wir auf abi-pur.de weitere 57 Gedichte veröffentlicht.

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