Waldlied von Ludwig Uhland

Im Walde geh' ich wohlgemut,
Mir graut vor Räubern nicht;
Ein liebend Herz ist all mein Gut,
Das sucht kein Bösewicht.
 
Was rauscht, was raschelt durch den Busch?
Ein Mörder, der mir droht?
Mein Liebchen kommt gesprungen, husch!
Und herzt mich fast zu Tod.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Waldlied“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1787 - 1862
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Waldlied“ und stammt vom deutschen Dichter Ludwig Uhland, der in der Zeit der Romantik lebte und schrieb, genauer gesagt im 19. Jahrhundert.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht leicht und fröhlich mit einem Stückchen Humor. Es vermittelt ein Gefühl der Freude und der Gelassenheit, die durch das lyrische Ich zum Ausdruck gebracht wird.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um einen Spaziergang des lyrischen Ichs durch den Wald. Er beschreibt, dass er sich nicht vor Räubern im Wald fürchtet, da er sich auf sein liebendes Herz verlässt und weiß, dass kein Verbrecher daran interessiert ist. In der zweiten Strophe wird es spannend: es raschelt im Unterholz – das lyrische Ich vermutet einen Mörder, wird jedoch am Ende von seinem „Liebchen“ überrascht und liebevoll begrüßt.

Das lyrische Ich scheint zu unterstreichen, wie unbeschwert und sicher es sich fühlt und dass die wahre Freude und Aufregung in der Liebe liegt, nicht in der Furcht. Dies könnte auch auf ein größeres Vertrauen in das Gute und Schöne in der Welt hinweisen, das durch die Romantik so stark betont wird.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen mit einem klaren Reimschema (ABAB), was typisch für Uhlands Werk ist. Die Sprache ist unkompliziert und direkt, der Rhythmus fließend und leicht, was zur positiven Atmosphäre des Gedichts beiträgt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass „Waldlied“ ein emphatisches Loblied auf die Gelassenheit, den Mut und die Freude an der Liebe ist. Es verkörpert den romantischen Geist, der seine Inspirationskraft aus der Natur und den menschlichen Emotionen schöpft.

Weitere Informationen

Ludwig Uhland ist der Autor des Gedichtes „Waldlied“. Der Autor Ludwig Uhland wurde 1787 in Tübingen geboren. Zwischen den Jahren 1803 und 1862 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Uhland ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis spät in das 19. Jahrhundert hineinreichte. Insbesondere in den Bereichen der Literatur, Musik oder der bildenden Kunst hatte diese Epoche umfangreiche Auswirkungen. Die Romantik wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Die Welt, die sich durch die beginnende Industrialisierung und Verstädterung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls bedeutende Auswirkungen auf die Romantik. Die zentralen Motive der Literatur der Romantik sind das Schaurige, Unterbewusste, Fantastische, Leidenschaftliche, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Schriftsteller der Romantik sehnen sich nach der Einheit von Geist und Natur. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände dieser Zeit bleiben jedoch unerwähnt. Die äußere Form von romantischer Literatur ist dabei völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das 44 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Ludwig Uhland ist auch der Autor für Gedichte wie „Das alte, gute Recht“, „Am 18. Oktober 1816“ und „Auf den Tod eines Kindes“. Zum Autor des Gedichtes „Waldlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 57 Gedichte veröffentlicht.

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