Blüthen und Früchte von Heinrich Seidel

Ueberfluss der jungen Kräfte
Bei des Lebens holdem Drang,
Vollgefühl gesunder Säfte
Schafft der Jugend Ueberschwang.
 
Wollt ihr darnach schon bemessen,
Wie die Frucht geräth am Ziel
Ach, so wollet nicht vergessen:
Wurm und Sturm vernichten viel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Blüthen und Früchte“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Blüthen und Früchte“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, einem deutschen Ingenieur und Schriftsteller, der von 1842 bis 1906 lebte. Er gehörte zur Epoche des Realismus, welche sich in seiner Dichtung widerspiegelt.

Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht einen frischen und lebendigen Eindruck, der Themen der Jugend und des Heranwachsens anspricht. Die positive Energie und das Überfließen junger Kraft in der ersten Strophe wird stark kontrastiert durch die Zweideutigkeit und das Bewusstsein für mögliche Gefahren, die in der zweiten Strophe zum Ausdruck kommen.

Das lyrische Ich reflektiert hier zunächst über die Überfülle und das Potential, das die Jugend mit sich bringt. Im zweiten Part stellt es jedoch klar, dass es sich nicht vorschnell auf das Ergebnis festlegen soll. Es folgt eine Warnung daran, dass Leben Herausforderungen und Unvorhersehbarkeiten mit sich bringt („Wurm und Sturm“), die das Erreichen von Zielen beeinträchtigen können.

In Form und Sprachstil ist das Gedicht typisch für den Realismus. Es folgt einem klaren und einheitlichen Vers- und Strophenmuster und verwendet einfache, verständliche Sprache. Die Metaphern und Vergleiche sind geerdet und direkt, sie kontrastieren Leben, Jugend und Ziel mit Elementen der Natur, wie Früchten, Würmern und Sturm. Außerdem verwendet Seidel Hyperbeln, um eine Übertreibung der Aussagen zu kreieren („Ueberfluss der jungen Kräfte“, „Vollgefühl gesunder Säfte“). Diese linguistischen Techniken steigern die Intensität der Emotionen und die Beziehung des Lesers zum Text.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Blüthen und Früchte“ von Heinrich Seidel ein nuanciertes Bild des Lebens und Wachsens zeichnet. Es feiert die jugendliche Kraft und das Potential, mahnt jedoch auch, das Unvorhersehbare und die Herausforderungen des Lebens nicht zu vergessen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Blüthen und Früchte“ ist Heinrich Seidel. Im Jahr 1842 wurde Seidel in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Im Zeitraum zwischen 1858 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Luftballon“, „April“ und „Die Musik der armen Leute“. Zum Autor des Gedichtes „Blüthen und Früchte“ haben wir auf abi-pur.de weitere 216 Gedichte veröffentlicht.

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