Pause von Heinrich Seidel

Nun nach sonndurchglühten Tagen
Liegt die Welt so still und ruht;
Graue Wolkenhügel ragen,
Bergend vor der Sonne Gluth.
Keine Luft geht in den Zweigen:
Schweigend Ruhen, ruhend Schweigen.
 
Du von Leidenschaft durchglühtes
Wildes Herz, so schweig auch du!
Traure nicht um längst Verblühtes
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Im Vergessen suche Ruh
11 
Neue Kraft zu neuem Scheiden,
12 
Denn noch oftmals sollst du leiden!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Pause“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1842 - 1906
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Pause“ wurde von Heinrich Seidel, einem deutschen Ingenieur und Schriftsteller, verfasst, der von 1842 bis 1906 lebte. Aufgrund seiner Lebensdaten lässt sich das Gedicht in die Epoche des deutschen Realismus einordnen, die von etwa 1848 bis 1890 andauerte.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht still, nachdenklich und gibt ein Bild einer Pause oder Rast inmitten der Unruhe des Lebens oder der Natur wieder.

Inhaltlich lassen sich in den beiden Strophen zwei Hauptthemen erkennen: Die Ruhe der Natur und die Emotionen des lyrischen Ichs. In der ersten Strophe werden Bilder der Ruhe und Stille nach den „sonndurchglühten Tagen“ verwendet. Es entsteht der Eindruck, dass die Natur nach den heißen Tagen nun eine Pause einlegt. Die zweite Strophe fokussiert sich auf das lyrische Ich und seine Emotionen. Das Herz wird als „von Leidenschaft durchglüht“ beschrieben, was auf intensive Emotionen hindeutet. Das lyrische Ich wird ermahnt, nicht um das Vergangene zu trauern und stattdessen in der Vergessenheit Ruhe zu finden, um neue Kraft für zukünftige Herausforderungen zu sammeln.

Die Botschaft des lyrischen Ichs könnte sein, dass man sich Pausen gönnen, das Vergangene loslassen und sich auf die Zukunft vorbereiten soll. Darüber hinaus wird angedeutet, dass Leid und Herausforderungen ein unvermeidlicher Teil des Lebens sind.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Sechs-Versen-Strophen. Jede Strophe hat ein abwechselndes Reim-Schema (ABABCC), was dem Gedicht einen stetigen Rhythmus verleiht und die Leser durch die Verse führt. Die Sprache des Gedichts ist recht einfach und verständlich, aber dennoch poetisch und reich an Bildern. Es wird eine emotionale Sprache verwendet, insbesondere in Bezug auf das Herz und seine Leidenschaften. Die Natur wird eindrucksvoll und bildhaft dargestellt, mit Hinweisen auf das Wetter und die Pflanzenwelt. Was dieses Gedicht besonders macht, ist die Kombination von Natur und Emotion, die eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema Ruhe und Pause ermöglicht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Pause“ des Autors Heinrich Seidel. Der Autor Heinrich Seidel wurde 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. In der Zeit von 1858 bis 1906 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Tod Moltkes“, „Wälder im Walde“ und „Die Schwalbe“. Zum Autor des Gedichtes „Pause“ haben wir auf abi-pur.de weitere 216 Gedichte veröffentlicht.

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