De Stormflot von Gustav Falke

Wat brüllt de Storm?
De Minsch is'n Worm!
Wat brüllt de See?
'n Dreck is he!
 
De Wind de weiht, up springt de Flot,
un sett up den Strand ehrn natten Fot,
reckt sick höger un leggt up't Land,
patsch, ehre grote, natte Hand.
 
De lütte Diek, dat lütte Dorp,
10 
de Flot is doröwer mit eenen Worp.
11 
Dar is kien Hus, dat nich wankt un bewt,
12 
dar wahnt kien Minsch, de morgen noch lewt.
 
13 
Wat brüllt de Storm?
14 
De Minsch is'n Worm!
15 
Wat brüllt de See?
16 
'n Dreck is he!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „De Stormflot“

Autor
Gustav Falke
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
90
Entstehungsjahr
1853 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „De Stormflot“ ist ein Werk des deutschen Dichters Gustav Falke, geboren am 11. Januar 1853, verstorben am 8. Februar 1916. Da Falke seine schriftstellerische Karriere gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann und bis Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb, ist es vermutlich auch in diesem Zeitraum entstanden.

Das Gedicht wirkt auf den ersten Blick recht trist und düster. Die Naturgewalten, repräsentiert durch Sturm und Meer, scheinen übermächtige, unkontrollierbare Kräfte zu sein, während der Mensch hilflos und unbedeutend erscheint.

Inhaltlich geht es in „De Stormflot“ um die bedrohliche Macht von Sturm und Meer, die von den Menschen und ihrer Lebenswelt Besitz ergreifen. Der Mensch wird dabei im Vergleich zu diesen Gewalten als machtlos und unbedeutend dargestellt. Gleich in den ersten und den letzten Versen jedes Abschnittes wird dies deutlich: „Wat brüllt de Storm? De Minsch is'n Worm! Wat brüllt de See? 'n Dreck is he!“ Dies deutet auf die Ohnmacht des Menschen angesichts der Gewalt der Natur hin. Das lyrische Ich stellt fest, dass kein Haus standhält, kein Bewohner überlebt.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen zu je vier Versen. Die Sprache ist klar und direkt, der Dialekt (Plattdeutsch) unterstreicht dabei die erdige, ungeschönte Darstellung der Naturgewalten. Der gebrauchte Dialekt könnte zudem eine regionale Bezugnahme auf den Norden Deutschlands andeuten, wo Stürme und Fluten eine reale Gefahr darstellen.

Gustav Falke nutzt in „De Stormflot“ die Kraft der Metapher und der Wiederholung, um die Macht der Naturgewalten und die Hinfälligkeit der menschlichen Existenz zu unterstreichen. Die regelmäßige Wiederholung der Fragen „Wat brüllt de Storm?“ und „Wat brüllt de See?“ sowie der abwertenden Antworten dazu, betonen die Ohnmacht des Menschen und erzeugen eine düstere, bedrohliche Atmosphäre.

Alles in allem zeichnet „De Stormflot“ das Bild einer unerbittlichen Naturgewalt, gegen die der Mensch machtlos erscheint. Mit seiner direkten, ungeschönten Sprache stellt Gustav Falke die Vergänglichkeit und Fragilität des menschlichen Lebens in den Vordergrund.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „De Stormflot“ des Autors Gustav Falke. 1853 wurde Falke in Lübeck geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1869 und 1916. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 90 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Gustav Falke sind „Stranddistel“, „Daß der Tod uns heiter finde“ und „Märchen“. Zum Autor des Gedichtes „De Stormflot“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 191 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Gustav Falke

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Gustav Falke und seinem Gedicht „De Stormflot“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Gustav Falke (Infos zum Autor)

Zum Autor Gustav Falke sind auf abi-pur.de 191 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.