Märchen von Gustav Falke

In deiner lieben Nähe
Bin ich so glücklich. Ich mein,
Ich müßte wieder der wilde,
Selige Knabe sein.
 
Das macht deiner süßen Jugend
Sonniger Frühlingshauch.
Ich hab dich so lieb. Und draußen
Blühen die Rosen ja auch.
 
O Traum der goldenen Tage!
10 
Herz, es war einmal.
11 
Abendwolken wandern
12 
Über mein Jugendtal.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Märchen“

Autor
Gustav Falke
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1853 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Märchen“ wurde vom deutschen Autor Gustav Falke verfasst, welcher in der Zeit des Naturalismus und Impressionismus (Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) literarisch aktiv war.

Auf den ersten Blick handelt es sich um ein kurzes, lyrisches Gedicht mit sentimentalen und nostalgischen Elementen. Es enthält drei Strophen mit jeweils vier Versen.

Inhaltlich scheint das Gedicht von den intensiven Gefühlen der Liebe und Jugend, aber auch von nostalgischer Sehnsucht und der Vergänglichkeit der Zeit getrieben zu sein. Das lyrische Ich fühlt sich in der Nähe einer geliebten Person glücklich und erinnert sich dabei an seine eigene Jugend, welche von unbeschwerter Freiheit und Glück geprägt war. Mit der Anwesenheit der geliebten Person scheint die Vergangenheit wieder aufzuleben – symbolisiert durch den „sonnigen Frühlingshauch“ und die blühenden Rosen. Dennoch ist dem lyrischen Ich bewusst, dass diese goldene Zeit der Jugend vorüber ist und nur noch in der Erinnerung existiert, dargestellt durch die „Abendwolken“, die über das „Jugendtal“ ziehen.

Sprachlich fallen im Gedicht die einfache, aber bildhafte Ausdrucksweise und die emotional geladene Atmosphäre auf. Durch die direkte Ansprache wird eine Intimität zwischen dem lyrischen Ich und der angesprochenen Person hergestellt. Der gebrauch von Naturbildern wie „sonniger Frühlingshauch“, „Blühen die Rosen“ und „Abendwolken wandern“ erzeugt eine metaphorische Verbindung zwischen der Natur und den emotionalen Zuständen sowie Lebensphasen des lyrischen Ichs. Diese Technik ist typisch für die Lyrik des Impressionismus, in welchem die Wahrnehmung und die subjektive Erfahrung des Einzelnen im Mittelpunkt stehen.

Die Form des Gedichtes ist klar und strukturiert: Jede Strophe besteht aus vier Versen, die jeweils durch einen Punkt am Ende abgeschlossen werden. Es gibt kein festes Reimschema, was dem Gedicht einen freien, fließenden Charakter verleiht. Diese Form spiegelt möglicherweise die Flüchtigkeit der Zeit und die Unbeständigkeit von Erinnerungen wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Märchen“ des Autors Gustav Falke. Im Jahr 1853 wurde Falke in Lübeck geboren. Im Zeitraum zwischen 1869 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Gustav Falke sind „Daß der Tod uns heiter finde“, „Das Mohnfeld“ und „Im Regen“. Zum Autor des Gedichtes „Märchen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 191 Gedichte veröffentlicht.

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