Sommerlied von Johann Peter Hebel

1. Blaue Berge!
Von den Bergen strömt das Leben,
Reine Luft für Mensch und Vieh;
Wasserbrünnlein spät und früh
Müssen uns die Berge geben.
 
2. Frische Matten!
Grüner Klee und Dolden schießen;
An dem Halme, schlank und fein,
Glänzt der Tau wie Edelstein,
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Und die klaren Bächlein fließen.
 
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3.Schlanke Bäume!
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Muntrer Vögel Melodeien
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Tönen im belaubten Reis,
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Singen laut des Schöpfers Preis.
15 
Kirsche, Birn' und Pflaum' gedeihen.
 
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4. Grüne Saaten!
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Aus dem zarten Blatt enthüllt sich
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Halm und Ähre, schwanket schön,
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Wenn die milden Lüfte wehn,
20 
Und das Körnlein wächst und füllt sich.
 
21 
5. An dem Himmel
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Strahlt die Sonn' im Brautgeschmeide;
23 
Weiße Wölklein steigen auf,
24 
Ziehn dahin im stillen Lauf:
25 
Gottes Schäflein gehn zur Weide.
 
26 
6. Herzensfrieden —
27 
Woll' ihn Gott uns allen geben!
28 
O, dann ist die Erde schön!
29 
In den Gründen, auf den Höhn
30 
Wacht und singt ein frohes Leben.
 
31 
7. Schwarze Wetter
32 
Überziehn den Himmelsbogen,
33 
Und der Vogel singt nicht mehr.
34 
Winde brausen hin und her,
35 
Und die wilden Wasser wogen.
 
36 
8. Rote Blitze
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Zucken hin und zucken wieder,
38 
Leuchten über Wald und Flur;
39 
Bange harrt die Kreatur;
40 
Donnerschläge stürzen nieder.
 
41 
9. Gut Gewissen —
42 
Wer es hat, und wer's bewachet,
43 
In den Blitz vom Weltgericht
44 
Schaut er und erbebet nicht,
45 
Wenn der Grund der Erde krachet.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.9 KB)

Details zum Gedicht „Sommerlied“

Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
45
Anzahl Wörter
203
Entstehungsjahr
1760 - 1826
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Sommerlied“ ist Johann Peter Hebel. Im Jahr 1760 wurde Hebel in Basel geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1776 und 1826. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 45 Versen mit insgesamt 9 Strophen und umfasst dabei 203 Worte. Johann Peter Hebel ist auch der Autor für Gedichte wie „Agatha, an der Bahre des Pathen“, „An Herrn Geheimerath v. Ittner“ und „Auf den Tod eines Zechers“. Zum Autor des Gedichtes „Sommerlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 60 Gedichte veröffentlicht.

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