Die Affen von Wilhelm Busch

Der Bauer sprach zu seinem Jungen:
Heut in der Stadt, da wirst du gaffen.
Wir fahren hin und sehn die Affen.
Es ist gelungen
Und um sich schief zu lachen,
Was die für Streiche machen
Und für Gesichter,
Wie rechte Bösewichter.
Sie krauen sich,
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Sie zausen sich,
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Sie hauen sich,
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Sie lausen sich,
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Beschnuppern dies, beknuppern das,
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Und keiner gönnt dem andern was,
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Und essen tun sie mit der Hand,
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Und alles tun sie mit Verstand,
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Und jeder stiehlt als wie ein Rabe.
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Paß auf, das siehst du heute.
 
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O Vater, rief der Knabe,
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Sind Affen denn auch Leute?
 
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Der Vater sprach: Nun ja,
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Nicht ganz, doch so beinah.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Die Affen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
22
Anzahl Wörter
109
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Affen“ wurde von Wilhelm Busch geschrieben, einem deutschen Humoristen, Dichter, Zeichner und Maler, der vor allem für seine lustigen und satirischen Zeichnungen und Reime bekannt ist. Er lebte von 1832 bis 1908, und das Gedicht könnte also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst worden sein.

Bei der ersten Lektüre entsteht der Eindruck eines leichten und humorvollen Gedichts. Es berichtet von einer geplanten Reise in die Stadt, bei der ein Vater und sein Sohn die Absicht haben, Affen zu beobachten. Die augenscheinliche Naivität und Neugier des Jungen bringt eine heitere Atmosphäre ins Gedicht.

Inhaltlich beschreibt der Vater, was der Sohn erleben wird, wenn sie die Affen betrachten. Er spricht von den Gesichtsausdrücken, Verhaltensweisen und Fähigkeiten der Affen und vermittelt den Eindruck, dass die Affen menschenähnlich sind. Die abschließende Frage des Jungen, ob Affen auch Menschen seien, deutet auf die Ähnlichkeiten hin, die der Junge zwischen den Tieren und den Menschen sieht.

Das Gedicht spielt auf geistreiche Weise mit der Idee von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen Menschen und Tieren. Busch scheint darauf hinweisen zu wollen, dass Menschen und Affen in ihren Verhaltensweisen und Fähigkeiten nicht so verschieden sind, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Formal gesehen ist das Gedicht durch gereimte Paarverse gekennzeichnet, das heißt jeder Vers reimt sich mit dem nächsten. Diese Form ist typisch für Wilhelm Buschs Arbeiten und trägt zur Leichtigkeit und zum komischen Effekt des Gedichts bei. Die Sprache ist einfach und konkret, mit klaren und prägnanten Beschreibungen, die das Verhalten der Affen und die Reaktionen des Jungen veranschaulichen.

Schließlich scheint Busch durch sein Gedicht die Frage nach der Natur des Menschen und unserer Beziehung zu anderen Lebewesen aufzuwerfen. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir trotz unserer kulturellen und technischen Fortschritte immer noch Tiere sind, mit grundlegenden Verhaltensweisen und Trieben, die wir mit anderen Mitgliedern des Tierreichs teilen. Indem er uns einen Spiegel in Form von Affen vorhält, ermutigt er uns, über das Wesen des Menschseins nachzudenken.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Affen“ des Autors Wilhelm Busch. 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Wiesbaden u. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 109 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“. Zum Autor des Gedichtes „Die Affen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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