Auf den Sonntag früh Morgen von Wilhelm Busch

Auf den Sonntag früh Morgen,
Da kam die hübsche Merlind
Und wollte zum Thore hinaus.
Da fragten sie alle die Leute:
Merlind, wo will sie hin?
Ich will nach mein’ Vater sein Garten
Und pflücken ein rothes Bukett.
Und als sie in den Baumgarten einkam,
Wohl unter dem Rosenbusch,
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Da lag ein hübsch und fein Reuter
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Wohl unter dem Rosenzweig.
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Steh auf! Es ist schon die Zeit!
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Ich höre die Schlüßlein schon klingen,
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Meine Mutter ist nicht weit.
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Hörst du die Schlüßlein schon klingen,
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Ei so dreh dich noch einmal herum
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Und reich mir deinen rosenrothen Mund!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Auf den Sonntag früh Morgen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
97
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf den Sonntag früh Morgen“ ist vom deutschen Dichter Wilhelm Busch, der vom 15. April 1832 bis zum 9. Januar 1908 lebte. Demnach lässt sich das Werk in die Epoche des späten Realismus einordnen.

Auf den ersten Eindruck lässt das Gedicht eine romantische Geschichte vermuten. Es handelt von einem jungen Mädchen namens Merlind, das früh am Sonntagmorgen das Dorf verlassen möchte. Sie wird von den Dorfbewohnern gefragt, wohin sie geht, woraufhin sie erklärt, sie wolle in den Garten ihres Vaters, um ein rotes Bukett zu pflücken. Als sie ankommt, findet sie einen attraktiven Reiter unter einem Rosenbusch. Sie bittet ihn aufzustehen, weil sie bereits die Schlüssel ihrer Mutter hört. Doch der Reiter, anstatt aufzustehen, soll sich noch einmal zu ihr wenden und ihr einen Kuss geben.

Dieses Gedicht könnte die Geschichte einer heimlichen Liebschaft zwischen Merlind und dem Reiter darstellen. Es könnte den Konflikt zwischen Verlangen und Pflicht, zwischen Jugend und Autorität widerspiegeln und Merlinds Drang nach Freiheit und Abenteuer verdeutlichen.

Das Gedicht ist in Versform verfasst und besteht aus 17 Versen. Die Sprache ist einfach und klar, was die Geschichte zugänglich und leicht verständlich macht. Busch verwendet alltägliche und bildreiche Sprache, um die Szenerie zu beschreiben, was dem Leser hilft, sich die Szene vorzustellen. Insgesamt gibt das Gedicht einen Einblick in das Leben und die Sitten einer längst vergangenen Zeit, je nach Betrachtungsweise könnte es als nostalgisch oder als kritisch gegenüber den damaligen Konventionen gesehen werden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf den Sonntag früh Morgen“ des Autors Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 97 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 17 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Bedächtig“. Zum Autor des Gedichtes „Auf den Sonntag früh Morgen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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