Affen (Primaten)

Schlagwörter:
Affen im engeren Sinn (Anthropoidea oder Simiiformes), Menschenaffe, Referat, Hausaufgabe, Affen (Primaten)
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Referat

Affen

Affen, Anthropoidea, eine Unterordnung der Herrentiere, Primates die sich als "Höhere Primaten" vor allem durch ihr vermindertes Geruchsvermögen, ihre kürzere Schnauze, mehr Gehirnmasse und größere Intelligenz von den "Niedrigeren Primaten", den Halbaffen, Prosimii, unterscheiden. Außerdem haben die Höheren Primaten nach vorn gerichtet Augen, die räumliches Sehen ermöglichen, eine größere Geschicklichkeit der Hände und anstelle eines feuchten, nackten Mundes mit am Zahnfleisch befestigter Oberlippe eine behaarte Nase und freie Oberlippe. Der schwächere Geruchssinn wurde durch größere Beweglichkeit und hoch entwickelte Zusammenarbeit der Augen ersetzt. Die Affen werden in die 3 Überfamilien Neuweltaffenartige oder Breitnasenaffen, Ceboidea, Altweltaffenartige oder Schmalnasenaffen, Cercopithecoidea, und Menschenartige, Hominoidea, eingeteilt.

  1. Neuweltaffenartige mit kurzem Gesicht, breiter Nasenscheidewand und weit geöffneten Nasenlöchern leben in Süd- bis Mittelamerika. Ihr Daumen ist nicht sehr beweglich und steht neben den anderen Fingern in einer Linie. Auf jeder Seite des Kiefers sitzen 3 Vorbackenzähne und 3 oder 2 Backenzähne. Die Eckzähne sind bei beiden Geschlechtern meist kurz. Altweltaffen- und Menschenartige haben dagegen 2 Vorbackenzähne und 3 Backenzähne. Mit Ausnahme von und Mensch haben die Männchen lange, gebogene Eckzähne. Die Familie Callithricidae, Krallenäffchen, ist in vieler Hinsicht die primitivste. Zu ihr zählen z.B. Pinsel-, Löwen-, Zwergseidenäffchen und Tamarins. Sie haben reichlich Tasthaare. Alle Finger sind bekrallt, nur auf der großen Zehe sitzt ein Nagel. Die erwachsenen Tiere sind je nach Art viel kleiner bis erheblich größer als Eichhörnchen. Sie leben meist in Einehe in Familiengruppen. In der Regel werden - anders als bei den meisten Primaten - Zwillinge geboren. Die Greifschwanzaffen, Cebidae, sind größer als Krallenäffchen und besitzen an allen Fingern fast krallenförmige Nägel. Den Arten ihrer Unterfamilie Cebinae, Schlaffschwanzaffen, fehlen Greifschwänze, vergrößerte Augenhöhlen und weitere Merkmale ihrer höherentwickelten Verwandten. Ihre Gesichter sind offen und schmal, ihre langen Haare zottig oder seidig. Der buschige, lange Schwanz hilft das Gleichgewicht halten. Die Kapuzineraffen, Gattung Cebus, können sich an ihren Schwänzen aufhängen. Sie schneiden bei Verstandesprüfungen kaum schlechter ab als Menschenaffen. Die Unterfamilie Aotinae, Nachtaffenartige, mit den Gattungen Nachtaffen, Aotus, und Totenkopfäffchen, Saimiri, haben große Augen, einen niedrigen Schädel, empfindungsfähige Polster an den Händen und kurze, dichte Körperhaare. Nachtaffen führen als einzige Höhere Primaten ein Nachtleben. Beide Gattungen haben ein reichhaltiges Repertoire an Lauten. Sie bewegen sich wie Krallenäffchen hoppelnd, fast gallopierend fort. Ihre Beine sind länger als ihre Arme. Die Mitglieder der Unterfamilie Atelinae, Klammeraffenartige, mit den Gattungen Brüllaffen, Alouatta, Wollaffen, Lagothrix, und Klammeraffen, Ateles, gelten als höchstentwickelte Breitnasenaffen. Sie besitzen lange, hochempfindliche Greifschwänze, die an der Unterseite gegen das Schwanzende zu unbehaarte Stellen, so genannte Haftpolster, aufweisen, die ihnen beim Greifen sehr hilfreich sind. Klammeraffen können sich mit Armen und Schwanz von Ast zu Ast schwingen.
  2. Die Altweltaffen im eurasischen Raum haben eine schmale Nasenscheidewand. Der Daumen ist beweglich und zumindest teilweise den übrigen Fingern gegenüberstellbar, wodurch Gegenstände besonders geschickt ergriffen werden können. Wie bei den Menschenartigen menstruieren die Weibchen mit Monatsblutung. Die einzige Familie Cercopthecidae, Tieraffen, gliedert sich in die Unterfamilien Colobinae, Schlank- oder Stummelaffen, Cercopithecinae, Meerkatzen, und Cynopithecinae, Hundsköpfige Tieraffen. Die Tiere der ersten Gruppen sind Blattfresser mit kompliziertem Verdauungsapparat, die Tiere der beiden anderen Gruppen sind allesfressende Bodenaffen mit Backentaschen, in denen sie ihr Futter verstauen. Zu den Colobinae zählen die Schlankaffen Südasiens und die Seidenaffen Afrikas, zu den Hundsköpfigen Tieraffen die Paviane, Mangaben und Makaken, von denen die Rhesusaffen sehr bekannt sind.
  3. Die Menschenartigen werden von vielen Fachleuten in die Familien Hylobatidae, Gibbons, Pongidae, Menschenaffen mit der Gattung Pongo (Orang-Utan) und Hominidae mit den Gattungen Pan (Gorillas und Schimpansen) und Homo (Mensch) eingeteilt. Andere Systematiker stellen die Gattung Pan zu den Pongidae. Das Hangeln mit den Armen die großen Menschenaffen und die Klammeraffenartigen der Neuen Welt unabhängig voneinander. Diese Entwicklungen brachten durchgreifende Veränderungen von Muskulatur und Knochengerüst mit sich. Die Brust der Hangler ist breit, die meisten Bewegungen gehen von den Schultern aus. Das Tier kann mit seinen langen Armen weit reichen. weil es meist eine senkrechte Haltung einnimmt, waren auch gewisse Änderungen des Schädels und des Beckens notwendig gewesen. Die Reste des überflüssigen Schwanzes verschmolzen miteinander und bilden das Steißbein. Der ausgeprägteste Hangler ist der Gibbon, der diese Fortbewegungsart zeitlebens beibehält. Gorillas hangeln nur in der Kindheit, Schimpansen und Orang-Utans auch noch als Erwachsene. Schimpansen und Gorillas sind für das Bodenleben eingerichtet und laufen auf den Sohlenaußenkanten und mittleren Fingergliedern, was auch als "Knöchelgang" bezeichnet wird. Erst ganz am Ende des Miozän unterschieden sich drei Vorfahren des Menschen deutlich von denen der Menschenaffen. Man vermutet, dass auch die Vorfahren des Orang-Utan sich schon zu jener Zeit absonderten, da Gorilla, Schimpanse und Mensch einige anatomische Bildungen, Eigenschaften des Blutes und Formen der Chromosomen gemeinsam besitzen, die beim Orang-Utan sowie bei Gibbons nicht vorliegen.

 

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