Zufriedenheit von Johann Peter Hebel

's schwimmt menge Ma im Überfluß
het Huus und Hof und Geld
und wenig Freud und viel Verdruß
und Sorgen in der Welt.
Und het er viel, se gehrt er viel
und neeft und grumset allewil.
Und 's seig jo doch so schön im Tal,
in Matte, Berg und Wald,
und d'Vögeli pfifen überal
10 
und alles widerhallt,
11 
e rueihig Herz und frohe Mut
12 
isch ebe doch no 's fürnehmst Gut.
13 
So het's Margretli gsunge, und o chönnti's nonemol höre.
14 
Chönnti's nonemol seh! Gott geb em Freuden und Gsundheit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Zufriedenheit“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
88
Entstehungsjahr
1760 - 1826
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zufriedenheit“ stammt von dem deutschsprachigen Autor Johann Peter Hebel, der vom 10. Mai 1760 bis zum 22. September 1826 lebte. Damit ist das Gedicht der Epoche der Weimarer Klassik zuzurechnen.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt sofort auf, dass es nicht in Hochdeutsch geschrieben ist, sondern in Alemannischer Mundart. Dieser Dialekt verleiht dem Gedicht einen regional verankerten Charme und könnte dazu dienen, bestimmte Stimmungen und Bilder noch besser zur Geltung kommen zu lassen.

Inhaltlich handelt das Gedicht von den Themen Zufriedenheit und Glück. Es stellt die Gegensätze von materiellem Reichtum und innerer Zufriedenheit dar. In den ersten Zeilen beschreibt das lyrische Ich Menschen, die trotz materiellem Überfluss – symbolisiert durch Haus, Hof und Geld – wenig Freude und viel Kummer in ihrem Leben haben. Diese Menschen sind ständig unzufrieden und besorgt. Dem gegenüber stellt das lyrische Ich die Schönheit und Ruhe der Natur. Es hebt die Freuden eines einfachen Lebens hervor und betont, dass ein ruhiges Herz und heiterer Mut das vornehmste Gut sind.

Die Form des Gedichts ist ein freies Gedicht mit vierzeiligen Strophen. Die Verse sind abwechselnd gekreuzt und umarmend gereimt, was dem Gedicht einen angenehmen Rhythmus verleiht.

In Bezug auf die Sprache des Gedichts lassen sich mehrere Besonderheiten bemerken. Erstens nutzt der Autor die alemannische Mundart, um seine Botschaft zu vermitteln. Dies gibt dem Gedicht einen volkstümlichen Charakter und lässt eine direkte und ehrliche Art der Kommunikation zu. Zweitens verwendet Hebel ein einfaches und direktes Vokabular, das das Verständnis des Gedichts erleichtert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Zufriedenheit“ von Johann Peter Hebel auf einfache und direkte Weise die Werte des einfachen Lebens und der inneren Zufriedenheit hervorhebt. Es ist ein Loblied auf die Schönheit der Natur und die Freuden des einfachen Lebens und eine Kritik am Streben nach materiellem Reichtum ohne Rücksicht auf die eigenen inneren Bedürfnisse.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Zufriedenheit“ des Autors Johann Peter Hebel. Hebel wurde im Jahr 1760 in Basel geboren. Zwischen den Jahren 1776 und 1826 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Auf einem Grabe“, „Das Habermuß“ und „Das Hexlein“ sind weitere Werke des Autors Johann Peter Hebel. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Zufriedenheit“ weitere 60 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Johann Peter Hebel (Infos zum Autor)

Zum Autor Johann Peter Hebel sind auf abi-pur.de 60 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.