Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar! von Georg Herwegh

»Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar!
Mein guter Freund, Ihr treibt das Ding ins Große;
Heut ist es diese, morgen jene Rose:
Mit Eurem Herzen steht es sonderbar.«
 
Der Dichter ist der Sultan Scheriar,
Und liebt, wie dieser Herr, das Grandiose;
Der ruht' auch zweimal nie im selben Schoße,
Bis er Scheherezaden ward gewahr.
 
Ich sah wohl manch ein schönes Angesicht,
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Das ich besungen und belobt; nur schade,
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Das, was ich suchte, war es immer nicht.
 
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Und alles, alles mord' ich ohne Gnade,
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Was meinem Ideale widerspricht:
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Wann kommst du endlich, o Scheherezade?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar!“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
91
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar!“ wurde von Georg Herwegh geschrieben. Georg Herwegh war ein deutscher Dichter, der vom 31. Mai 1817 bis zum 7. April 1875 lebte, und ist ein wichtiger Vertreter des Vormärz und der Revolution von 1848.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht als würde es sich mit unbeständiger Liebe und der ständigen Suche nach dem Ideal beschäftigen. Ebenso erzeugen die wiederkehrenden Zahlen und die Anspielungen auf die orientalische Legende von Scheherazade einen leicht nostalgischen und exotischen Eindruck.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen, von denen die ersten beiden jeweils vier Verse und die letzten beiden jeweils drei Verse enthalten. In der ersten Strophe spricht das lyrische Ich einen Freund an und kommentiert dessen unstetes Herz. In der zweiten Strophe vergleicht sich das lyrische Ich mit dem Sultan Scheriar, welcher bekannt ist für seine kurzlebigen Affären, bis er auf Scheherezade trifft. Die dritte und vierte Strophe offenbaren die eigene Unzufriedenheit des lyrischen Ichs mit den getroffenen Frauen und sein bitteres, gnadenloses Aussortieren aller, die seinem Ideal nicht entsprechen.

Inhaltlich geht es darum, dass das lyrische Ich ständig auf der Suche nach seiner Scheherezade, seiner idealen Frau, ist und dabei gnadenlos jeden aussortiert, der diesem Ideal nicht gerecht wird. Damit kritisiert es möglicherweise die Oberflächlichkeit und Unbeständigkeit seiner eigenen Gefühle und Sehnsüchte.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts fällt auf, dass der Rhythmus und der Reim das Gedicht in einem fließenden und leichtfüßigen Ton lesen lassen, was im Kontrast zur inhaltlichen Schwere steht. Die Sprache ist einfach und zugänglich, mit der Ausnahme der orientalischen Anspielungen, die ein wenig kulturelles Wissen erfordern. Die Verwendung von direkter Ansprache und Selbstverweis, kombiniert mit dem Fehlen von Metaphern und Symbolen, geben dem Gedicht einen persönlichen und direkt ansprechenden Charakter.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar!“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Herwegh. Geboren wurde Herwegh im Jahr 1817 in Stuttgart. In der Zeit von 1833 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 91 Worte. Die Gedichte „Die Schweiz“, „Epilog zum Kriege“ und „Groß“ sind weitere Werke des Autors Georg Herwegh. Zum Autor des Gedichtes „Eins-zwei-drei-vier-nun, eine hübsche Schar!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 200 Gedichte veröffentlicht.

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