Die drei Zeichen von Georg Herwegh

Drei Zeichen hat uns Gott bestellt,
Daß wir die Herren dieser Welt:
Das ist der goldne Wein,
Das ist durchs Land der grüne Strom,
Das ist der hohe heil'ge Dom,
Der Dom zu Köln am Rhein.
 
O. Traubenblut, o adlig Blut!
Wer schafft wie du so kühnen Mut,
So frisch und froh Gedeihn?
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Der Meister, der den Plan gemacht,
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Hat sicher ihn beim Wein erdacht,
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Den Dom zu Köln am Rhein.
 
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Dir, deutscher Strom, den zweiten Gruß!
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Von freien Alpen kommt der Fluß,
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Um deutsches Land zu frein;
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Kann ich sein Rauschen verstehn,
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So heißt's: Ich will ihn fertig sehn,
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Den Dom zu Köln am Rhein.
 
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Ja, wie der Meister dich erschaut,
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Bis zu den Sternen auferbaut
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Sollst du, o Tempel, sein!
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Damit man einst am jüngsten Tag
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Noch singen und noch sagen mag
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Vom Dom zu Köln am Rhein.
 
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Was will des Teufels Witz und Spott?
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Es kehret schon der rechte Gott
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Auch bei den Deutschen ein;
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Nur frisch, Gesellen, frisch zur Hand!
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Macht Platz fürs ganze Vaterland
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Im Dom zu Köln am Rhein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Die drei Zeichen“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
175
Entstehungsjahr
1842
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Georg Herwegh, einem deutschen Dichter, der im 19. Jahrhundert lebte. Herwegh war bekannt für seine politischen und revolutionären Schriften und gilt als Vertreter des Vormärz.

Auf den ersten Blick fällt die patriotische und religiöse Symbolik des Gedichts auf, die sich unter anderem in der Häufigkeit des Wortes 'Dom' und der Erwähnung von 'Gott' und 'Vaterland' zeigt.

Inhaltlich thematisiert das lyrische Ich in „Die drei Zeichen“ drei Zeichen, die Gott den Menschen gegeben hat: den Wein, den Fluss und den Kölner Dom. Diese Zeichen werden als Beweise dafür interpretiert, dass die Menschen die Herrscher der Welt sind. Der Wein ist ein Symbol für Freude und Mut, während der Fluss die Freiheit und Unabhängigkeit repräsentiert. Der Kölner Dom wird als monumentales Bauwerk dargestellt, dessen Vollendung von großer Bedeutung ist. Das lyrische Ich betont die Notwendigkeit, den Dom fertigzustellen und lobt den architektonischen Plan des Meisters.

Formal ist das Gedicht in fünf Strophen mit jeweils sechs Versen unterteilt. Es verfügt über ein festes Versmaß und einen Regelmäßigen Reim, was auf die strenge Form des Sonetts hinweist. Sprachlich verwendet Herwegh eine sehr bildhafte und euphorische Sprache, die den Patriotismus und die Huldigung der erwähnten Zeichen intensiviert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Herwegh in „Die drei Zeichen“ dreifache Symbole als Zeichen göttlicher Macht und menschlicher Souveränität darstellt. Er verdeutlicht die hohe Bedeutung des Kölner Doms als nationales Heiligtum und betont gleichzeitig den Stolz und Patriotismus der Deutschen. Dabei bedient er sich klassischer Gedichtformen und verwendet eine lebendige, bildreiche Sprache.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die drei Zeichen“ ist Georg Herwegh. Der Autor Georg Herwegh wurde 1817 in Stuttgart geboren. Im Jahr 1842 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 175 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Den Siegestrunknen.“, „Der arme Jakob und die kranke Lise.“ und „Der schlimmste Feind“. Zum Autor des Gedichtes „Die drei Zeichen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.

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