Frage von Georg Herwegh

Sage mir, Freund: wann erscheint sie, die Prachtausgabe von Deutschland?
Subskribierten doch schon unsere Väter darauf.
Längst ist's unter der Press' im Notenverlage zu Frankfurt:
Aber ich wünschte, die Herrn gäben es endlich heraus!
 
Antwort.
 
St! - es erscheint - doch erst in russische Juchten gebunden:
Also bekommen's dereinst unsere Kinder beschert.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Frage“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frage“ wurde von Georg Herwegh, einem deutschen Dichter des Vormärz, verfasst und kann zeitlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeordnet werden. Herwegh ist bekannt für seine politischen und revolutionären Gedichte, die von der sozialen und politischen Unzufriedenheit dieser Zeit zeugen.

Auf den ersten Blick ist ein sarkastischer und bitterer Ton gegenüber dem gesellschaftlichen und politischen Verlauf in Deutschland zu erkennen. Dies spiegelt sich in der enttäuschten und ungeduldigen Haltung des lyrischen Ichs wider.

Das Gedicht besteht aus einer Frage, die das lyrische Ich an einen nicht genannten Freund richtet und einer Antwort. Die Frage des lyrischen Ichs ist metaphorisch und bezieht sich auf die „Prachtausgabe von Deutschland“, wie es im ersten Vers formuliert wird. Mit dieser Formulierung ist vermutlich eine verbesserte politische und soziale Situation in Deutschland gemeint, auf die das lyrische Ich und seine Vorgeneration, wie es in Vers 2 suggeriert, schon lange warten. In Vers 3 und 4 wird deutlich, dass das lyrische Ich ungeduldig ist und von den verantwortlichen „Herrn“ fordert, das „Buch“ endlich zu veröffentlichen.

Die Antwort auf diese Frage kommt in den letzten beiden Versen, doch diese ist ernüchternd. Das „Buch“ erscheint, aber es ist „in russische Juchten gebunden“. Dies könnte sich auf die russische Besatzung und somit Beeinflussung Deutschlands beziehen. Die neuen Generationen, die „Kinder“, werden mit diesem Zustand konfrontiert.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit 4, 1 und 2 Versen. Die erste Strophe besteht dabei aus einer freien Rhythmusform. Sprachlich ist das Gedicht in Hochdeutsch verfasst und bedient sich einer eher gehobenen, metaphorischen Sprache, die gut zum ernsten Tenor des Inhalts passt.

Insgesamt ist das Gedicht ein Beispiel für Herweghs politische Dichtung, in dem er gegen den politischen Zustand Deutschlands protestiert und auf eine bessere Zukunft für die „Kinder“ hofft.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Frage“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Herwegh. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1833 und 1875. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 7 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Georg Herwegh sind „Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein.“, „Das Lied vom Hasse.“ und „Den Siegestrunknen.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Frage“ weitere 200 Gedichte vor.

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