Hausordnung von Georg Herwegh

»Negatives Geschlecht!« Nur Geduld: erst hält man die Aerndte,
Dann aus dem frischeren Korn backen die Söhne das Brot:
Und zwar besseres Brot als jüngst uns Becker gebacken,
Das den Germanen auf lang wieder den Magen verdarb.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Hausordnung“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das präsentierte Gedicht trägt den Titel „Hausordnung“ und wurde von Georg Herwegh verfasst. Herwegh war ein deutscher Dichter, der von 1817 bis 1875 lebte. Seine kreative Phase fällt damit in die Zeit des Vormärz und der revolutionären Bewegungen von 1848/49, einer Ära, die von großer politischer und gesellschaftlicher Unruhe geprägt war.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine metaphorische Betrachtung einer landwirtschaftlichen Arbeit. Es vermittelt das Bild von einer Agrargesellschaft, die auf den Wechsel von Aussaat, Ernte und Verarbeitung von Lebensmitteln angewiesen ist.

Der Inhalt des Gedichts kann wie folgt zusammengefasst werden: Das lyrische Ich spricht eine Gruppe oder eine Gesellschaft an, die es als „negatives Geschlecht“ bezeichnet. Es wird ein Appell an die Geduld gerichtet, der auf den Prozess des Aussäens und Erntens bezogen ist. Der Ausdruck „Söhne“ in Vers 2 könnten als nächste Generation interpretiert werden, die aus „frischerem Korn“, also aus neuen Erkenntnissen oder Reformen, ein besseres Brot backen wird. Dieses neue Brot soll im Gegensatz zu dem vorherigen, das die „Germanen“, also die Deutschen, krank gemacht hat, stärken und gesunden lassen.

Im Vergleich zu anderen Herweghs Gedichten lässt sich hier seine Neigung zur politischen Poesie erkennen. Das lyrische Ich kann als Herweghs alter ego gesehen werden, das seiner Unzufriedenheit mit dem Status quo, sei es politisch oder gesellschaftlich, Ausdruck verleiht. Der Begriff „negatives Geschlecht“ könnte eine Kritik an der damaligen herrschenden Klasse oder der konservativen Gesellschaft sein. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft liegt in der nächsten Generation, die aus den Fehlern ihrer Vorgänger lernen und bessere Entscheidungen treffen wird.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts handelt es sich um ein vierzeiliges Gedicht mit einem strengen Reimschema (aabb). Die Sprache ist eher schlicht und direkt, mit einem gewissen sarkastischen Unterton. Der Gebrauch von landwirtschaftlichen Metaphern macht das Gedicht visuell greifbar und verstärkt die Botschaft von Veränderung und Erneuerung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Herweghs Gedicht „Hausordnung“ eine kritische Betrachtung der damaligen Gesellschaft und politischen Situation ist. Es spricht sich für Geduld, Veränderung und Verbesserung aus und zeigt auf metaphorische Weise die Notwendigkeit für Erneuerung und Fortschritt.

Weitere Informationen

Georg Herwegh ist der Autor des Gedichtes „Hausordnung“. Im Jahr 1817 wurde Herwegh in Stuttgart geboren. In der Zeit von 1833 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 37 Worte. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Schweiz“, „Epilog zum Kriege“ und „Groß“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hausordnung“ weitere 200 Gedichte vor.

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