Platen von Georg Herwegh

Kalt und stolz, ein Gletscher, erhebst du dich über die Fläche,
Die das gemütliche Vieh unsrer Poeten begrast:
Selten gewahrt ein Wandrer den Kranz hochglühender Rosen,
Den du vor frevelnder Hand unter dem Schnee verbirgst.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Platen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Georg Herwegh verfasst, einem wichtigen Vertreter der politisch engagierten Dichtung des Vormärz und der Revolution von 1848. Er lebte von 1817 bis 1875, was das Gedicht zeitlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts einordnet.

Beim ersten Eindruck erzeugt das Gedicht eine sehr naturverbundene Atmosphäre, es werden Bilder von kühlen Gletschern und grasenden Tieren evoziert. Gleichzeitig wirkt es aber auch etwas distanziert und unterkühlt durch die Verwendung von Begriffen wie „kalt“, „stolz“ und „frevelnde Hand“.

Im Gedicht geht es um eine Person oder Entität, die sich distanziert und überlegen gegenüber einer „Fläche“ - wahrscheinlich die Allgemeinheit oder Masse - zeigt, die mit der herkömmlichen Poesie verglichen wird. Das lyrische Ich spielt mit den Naturbildern eines Gletschers und hochglühender Rosen, um diese Distanz und Überlegenheit sowie eine versteckte Schönheit und Gedankentiefe darzustellen. Es scheint, dass das lyrische Ich die Bedeutung und Qualität dieser „anderen“, kühleren und komplexeren Poesie hervorheben möchte, die nur selten von den Menschen erkannt und gewürdigt wird, aber dennoch vor „frevelnder Hand“ geschützt wird.

Das Gedicht folgt einer strengen Form mit vier Versen, was eine bestimmte Kontrolle und Disziplin im Ausdruck widerspiegelt. Die Sprache des Gedichts ist anspruchsvoll und bildlich. Es bedient sich einer metaphorischen Natur-Symbolik, um seine Botschaft zu vermitteln. Dabei kommen Kontraste wie Wärme (Rosen) und Kälte (Gletscher), Gemeinheit (gemütliches Vieh) und Erhabenheit (erhebende Gletscher) zum Einsatz, die die Unterschiede zwischen der gängigen und der „höheren“ Poesie hervorheben. Zudem wird durch die Verwendung von Adjektiven wie „kalt“, „stolz“ oder „frevelnd“ die emotionale und moralische Bewertung von Herwegh verdeutlicht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Platen“ des Autors Georg Herwegh. Geboren wurde Herwegh im Jahr 1817 in Stuttgart. In der Zeit von 1833 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 35 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Georg Herwegh sind „Den Siegestrunknen.“, „Der arme Jakob und die kranke Lise.“ und „Der schlimmste Feind“. Zum Autor des Gedichtes „Platen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.

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