Panem, non Circenses! von Georg Herwegh
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»Brot!« so rufet das Volk, und ihr? ihr gebet ihm Steine: |
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Sagt mir, Pfaffen, doch an: heißt ihr das christlich gedacht? |
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»Brot!« so rufet das Volk: da forschen und suchen die Weisen, |
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Suchen nur wieder den Stein, des uns so wenig gebricht. |
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»Brot!« so rufet das Volk, und die Herrschenden treten zusammen |
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Und rings fliegen daher wiederum Steine - zum Dom. |
Details zum Gedicht „Panem, non Circenses!“
Georg Herwegh
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1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Panem, non Circenses!“ stammt von dem deutschen Dichter Georg Herwegh, der im 19. Jahrhundert lebte. Somit ist es der Epoche des Vormärz zuzuordnen, einer Zeit, in der das Bürgertum vermehrt politische und gesellschaftliche Veränderungen forderte.
Bereits beim ersten Durchlesen entsteht der Eindruck, dass das Gedicht eine soziale und politische Kritik formuliert. Die Worte „Brot“, „Pfaffen“, „Weisen“ und „Herrschenden“ deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Auseinandersetzung mit den Mächtigen und Verantwortlichen der Gesellschaft handelt.
Inhaltlich lassen sich die angesprochenen Themen auf folgenden Aspekt reduzieren: Das Volk verlangt nach Brot – einem Grundbedürfnis und Symbol für soziale Gerechtigkeit und Wohlstand. Im Gegenzug erhalten sie jedoch Steine von der Kirche („Pfaffen“), den Weisen (Vermutlich ein symbolischer Ausdruck für die Bildungselite oder Wissenschaftler) und den Herrschenden, die vermutlich die herrschende Oberschicht und Politik repräsentieren. Hier wird ein Schmerz und Unverständnis des Volkes deutlich, wenn ihre legitimen Anliegen ignoriert oder gar mit Gleichgültigkeit beantwortet werden.
In Bezug auf die Form des Gedichts handelt es sich um eine sechszeilige Strophe mit freiem Versmaß. Die eindringliche Wiederholung des Ausrufs „Brot!“ am Anfang jeder Zeile verstärkt die Intensität des Aufrufdes und drückt die Dringlichkeit der Situation aus.
Die Sprache des Gedichts ist stark symbolisch und metaphorisch. Die Wahl des Wortes „Steine“ könnte sowohl eine Ablehnung als auch eine Form der Unterdrückung implizieren. Zudem kann die letzte Zeile, in der die Steine zum Dom fliegen, als eine metaphorische Darstellung der Kirche als Ort der Unterdrückung interpretiert werden.
Insgesamt spiegelt das Gedicht „Panem, non Circenses!“ demnach die soziale und politische Unzufriedenheit in der Zeit des Vormärz wider und kritisiert die Gleichgültigkeit und das Ignorieren der Bedürfnisse des Volkes durch die damalige Oberschicht und Kirche.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Panem, non Circenses!“ ist Georg Herwegh. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1875 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 61 Worte. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Der arme Jakob und die kranke Lise.“, „Der schlimmste Feind“ und „Die Arbeiter an ihre Brüder“. Zum Autor des Gedichtes „Panem, non Circenses!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 200 Gedichte veröffentlicht.
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