Künftiger Frühling von Ludwig Uhland

Wohl blühet jedem Jahre
Sein Frühling, mild und licht,
Auch jener große, klare,
Getrost! er fehlt dir nicht;
Er ist dir noch beschieden
Am Ziele deiner Bahn,
Du ahnest ihn hinieden,
Und droben bricht er an.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Künftiger Frühling“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1787 - 1862
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Künftiger Frühling“ wurde von Ludwig Uhland verfasst, einem deutschen Dichter, der von 1787 bis 1862 lebte. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern der schwäbischen Dichterschule und ist eine zentrale Figur der deutschen Romantik. Das Gedicht ist somit zeitlich in der Epoche der Romantik einzuordnen, welche Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte.

Schon beim ersten Lesen fällt die positive, aufmunternde Stimmung des Gedichts auf. Es strahlt eine hoffnungsvolle und zuversichtliche Botschaft aus, verbunden mit dem Bild des bevorstehenden, „künftigen“ Frühlings.

In einfachen Worten sagt das lyrische Ich, dass, so wie jedem Jahr ein Frühling zusteht, auch dem Leser ein „großer, klarer“ Frühling bevorsteht. Es bringt damit zum Ausdruck, dass trotz aller Rückschläge und Schwierigkeiten immer wieder eine Zeit des Aufblühens und der Erneuerung kommt. Es versichert dem Leser, dass diesem „Frühling“ am Ende seines Weges nicht entgehen wird. Es vermittelt die Botschaft, dass wir in schwierigen Zeiten auf diese kommende, bessere Zeit hoffen können.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit acht Versen. Es handelt sich dabei um einen einfachen Vierheber im regelmäßigen Kreuzreim. Die Sprache ist klar und unverblättert, die Metaphorik deutlich und auf das zentrale Bild des Frühlings konzentriert. Aber trotz seiner Einfachheit wird durch die Sprache eine tiefe emotionale Resonanz erzeugt, eine fast spirituelle Dimension von Trost und Hoffnung.

Zusammenfassend ist „Künftiger Frühling“ ein typisches Beispiel für die romantische Lyrik Ludwig Uhlands, die durch ihre klare, volkstümliche Sprache und ihren emotionalen Tiefgang besticht. Es vermittelt eine universelle Botschaft des Trostes und der Hoffnung, die auch über die Grenzen seiner eigenen Epoche hinaus Gültigkeit besitzt.

Weitere Informationen

Ludwig Uhland ist der Autor des Gedichtes „Künftiger Frühling“. Im Jahr 1787 wurde Uhland in Tübingen geboren. Zwischen den Jahren 1803 und 1862 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Romantik zu. Bei Uhland handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Romantik lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Literaturepoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Lyriker der Romantik in Auflösung begriffen. In der Romantik finden sich unterschiedliche charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind bedeutende zu benennende Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unbeachtet. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und Klarheit der Gedanken, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unendlich. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 36 Worte. Der Dichter Ludwig Uhland ist auch der Autor für Gedichte wie „Der König auf dem Thurme“, „Des Sängers Fluch“ und „Die Kapelle“. Zum Autor des Gedichtes „Künftiger Frühling“ haben wir auf abi-pur.de weitere 57 Gedichte veröffentlicht.

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