Wenn sich zwei Herzen scheiden von Emanuel Geibel
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Wenn sich zwei Herzen scheiden, |
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Die sich dereinst geliebt, |
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Das ist ein großes Leiden, |
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Wie's größres nimmer gibt. |
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Es klingt das Wort so traurig gar: |
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Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! |
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Wenn sich zwei Herzen scheiden, |
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Die sich dereinst geliebt. |
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Als ich zuerst empfunden, |
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Daß Liebe brechen mag: |
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Mir war's, als sei verschwunden |
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Die Sonn' am hellen Tag. |
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mir klang's im Ohre wunderbar: |
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Fahr' wohl fahr' wohl auf immerdar! |
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Da ich zuerst empfunden, |
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Daß Liebe brechen mag. |
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Mein Frühling geht zur Rüste, |
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Ich weiß es wohl, warum; |
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Die Lippe, die mich küßte, |
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Ist worden kühl und stumm. |
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Das eine Wort nur sprach sie klar: |
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Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! |
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Mein Frühling ging zur Rüste, |
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Ich weiß es wohl, warum. |
Details zum Gedicht „Wenn sich zwei Herzen scheiden“
Emanuel Geibel
3
24
120
1815 - 1884
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Emanuel Geibel, ein deutschsprachiger Lyriker und Dramatiker, der im 19. Jahrhundert lebte und schrieb. Sein Werk ist ein Zeugnis der romantischen Literatur in Deutschland.
Das Gedicht „Wenn sich zwei Herzen scheiden“ hinterlässt einen tief traurigen ersten Eindruck. Der Titel, der sich im Reigen der ersten und letzten Verse der Strophen wiederholt, verweist auf einen Herzschmerz, eine Trennung oder ein Ende der Liebe.
Inhaltlich thematisiert das Gedicht den Schmerz einer verschmähten oder gescheiterten Liebe. Das lyrische Ich spricht von seiner eigenen Herzzerreißenden Erfahrung der Trennung und unterstreicht diese mit der Allegorie des untergehenden Sonnenscheins und des abkühlenden Frühlings. Die wiederholte Redewendung „Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar!“ verdeutlicht die Endgültigkeit der Trennung.
Die wiederkehrende Anzahl an Versen in den Strophen und die sich wiederholenden Schlüsselworte „Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar!“ geben dem Gedicht eine rhythmische Struktur und einen beinahe liedhaften Charakter. Die Sprache des Werkes ist klar, einfach und direkt, und gleichzeitig metaphorisch und bildreich, wie zum Beispiel der Vergleich der Liebe mit dem Frühling und der untergehenden Sonne. Klarheit und Direktheit dienen dazu, die Emotionen und den inneren Zustand des lyrischen Ichs zu unterstreichen, während die Metaphern und Bilder die universelle Natur des Gedichts und seine Verbindung zu natürlichen und emotionalen Zyklen zum Ausdruck bringen.
Zusammenfassend spiegelt das Gedicht den Trennungsschmerz wider und vermittelt diesen mit einfachen, klaren Worten und effektvollen Bildern. Die formale Struktur und der sprachliche Ausdruck verstärken die emotionale Wirkung des Werkes und seine romantische Botschaft.
Weitere Informationen
Emanuel Geibel ist der Autor des Gedichtes „Wenn sich zwei Herzen scheiden“. Geboren wurde Geibel im Jahr 1815 in Lübeck. Im Zeitraum zwischen 1831 und 1884 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 120 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Emanuel Geibel sind „Liebesglück“, „Herbstlich sonnige Tage“ und „An Georg Herwegh“. Zum Autor des Gedichtes „Wenn sich zwei Herzen scheiden“ haben wir auf abi-pur.de weitere 67 Gedichte veröffentlicht.
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