Die Schärpe von Joseph von Eichendorff

Mein Schatz, das ist ein kluges Kind,
Die spricht: »Willst du nicht fechten:
Wir zwei geschiedne Leute sind;
Erschlagen dich die Schlechten:
Auch keins von beiden dran gewinnt.«
Mein Schatz, das ist ein kluges Kind
Für die will ich leben und fechten!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Schärpe“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Schärpe“ wurde von Joseph von Eichendorff verfasst, einem deutschen Lyriker und Schriftsteller der Romantik. Er wurde am 10. März 1788 geboren und verstarb am 26. November 1857. Somit lässt sich dieses Gedicht im literaturhistorischen Kontext der Romantik einordnen.

Betrachtet man die erste Strophe, besteht der erste Eindruck darin, dass das lyrische Ich einer Person, einem „klugen Kind“ (vermutlich eine junge Frau oder Geliebte), Tribut zollt und sich zu ihr bekennt. Die Beziehung zwischen den beiden scheint jedoch ungewiss oder vielleicht sogar konfliktbeladen zu sein.

Der Inhalt des Gedichts dreht sich um das lyrische Ich, welches die Klugheit und Weisheit seines „Schatzes“ bewundert. Diese redet dem lyrischen Ich aus der Seele und bringt ihn dazu, seine Handlungen und Haltungen zu überdenken. Der „Schatz“ empfiehlt dem lyrischen Ich, nicht zu kämpfen, weil sie beide dann „geschiedne Leute“ wären und beide nichts dabei gewinnen würden. Trotz dieser Warnung versichert das lyrische Ich, dass es für diese Person leben und kämpfen möchte. Die Aussage des lyrischen Ichs zeigt eine Gewissenhaftigkeit und Besorgnis in Richtung seines „Schatzes“, die seinem Wunsch Ausdruck verleiht, für sie und ihre Beziehung einzustehen.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit sieben Versen. Es ist in einem einfachen Reimschema abgefasst, das auf einen volkstümlichen Stil hindeutet (Vers 1 und 6, Vers 2 und 4). Die poetische Sprache ist klar und unverblümt mit einer direkten Ansprache, die eine direkte emotionale Verbindung hervorruft. Der Vers 6 wiederholt Vers 1, was einen sogenannten Kehrreim darstellt. Diese Wiederholung dient als Intensivierung des Ausdrucks und Bestätigung der Bewunderung und Liebe des lyrischen Ichs gegenüber dem „Schatz“.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gedicht einen Konflikt zwischen Vernunft und Leidenschaft darstellt. Es verdeutlicht die Macht der Liebe, die das lyrische Ich dazu bringt, trotz der klugen Ratschläge seiner Geliebten, bereit zu sein, für sie zu kämpfen. Es zeigt eine romantische Vision von Liebe und Hingabe, die typisch für Eichendorffs poetische Welt ist.

Weitere Informationen

Joseph von Eichendorff ist der Autor des Gedichtes „Die Schärpe“. Im Jahr 1788 wurde Eichendorff geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1804 bis 1857 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Bei dem Schriftsteller Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Schriftsteller der Romantik in Auflösung begriffen. Die zentralen Motive der Romantik sind das Schaurige, Leidenschaftliche, Unterbewusste, Fantastische, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Schriftsteller der Romantik sehnen sich nach der Einheit von Geist und Natur. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unerwähnt. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und Klarheit der Gedanken, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Zwar baut sie dabei auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das Gedicht besteht aus 7 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 42 Worte. Weitere Werke des Dichters Joseph von Eichendorff sind „Kurze Fahrt“, „Lied“ und „Mondnacht“. Zum Autor des Gedichtes „Die Schärpe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 395 Gedichte veröffentlicht.

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