Sie gab mir Feder und Papier von Friedrich Rückert

Sie gab mir Feder und Papier,
Dass ich ihr Lieder schriebe;
Und auf die Blätter hab´ ich hier
Geschrieben ihre Liebe.
So ist der ganze Stoff von ihr,
Die Liebe wie das Schreibpapier;
Was bliebe mein, wenn nicht die Form es bliebe?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sie gab mir Feder und Papier“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sie gab mir Feder und Papier“ stammt von dem Dichter Friedrich Rückert, der im späten 18. und im frühen 19. Jahrhundert lebte und arbeitete. Inhaltlich gehört er wohl der Epoche der Romantik an.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als Ausdruck einer Liebeserklärung; das lyrische Ich reflektiert seine kreative Beziehung zu einer Frau, die ihm die Instrumente seiner Poesie reicht: Feder und Papier. Sie ist der Anstoß seiner Kreativität und das Thema seiner Lieder, sie ist seine Muse.

Die zentrale Handlung des Gedichts ist, dass das lyrische Ich für die geliebte Frau Lieder schreibt, ausgedrückt durch die Metapher der Feder. Die Feder symbolisiert hier die dichterische Kreativität, das Papier die materielle Basis dafür und die Lieder selbst repräsentieren die Gefühle des lyrischen Ichs zur Frau. Das lyrische Ich bringt seiner Liebe Ausdruck, indem er die Gefühle aufs Papier bringt.

Das lyrische Ich hinterfragt am Ende indes die Eigentümlichkeit seines eigenen Schaffens. Es bleibt nur die Form seiner Worte, die aus seinem eigenen Inneren stammt, während der Inhalt selbst, also die Liebe, von ihr stammt und auf ihr beruht. Es stellt damit auch die Frage nach der Originalität eigener Gefühle und der Authentizität von Poesie.

Formal hat das Gedicht eine klassische Struktur in sieben Versen, die alle einem einzigen Gedanken folgen. Das Gedicht wirkt durch seinen regelmäßigen Rhythmus und seinen Reim harmonisch und melodisch, was den Inhalt des Liebesliedes unterstützt und gleichermaßen betont.

Die gewählte Sprache von Rückert ist klar und einfach, was eine direkte und ehrliche Kommunikation mit dem Leser ermöglicht. Gleichzeitig erweist sie sich auch als tiefgründig, da sie komplexere Fragen nach der Eigentümlichkeit der Dichtung und der Individualität von Gefühlen aufwirft. Rückert macht somit die Zerrissenheit des Dichters sichtbar, der zwischen innerer Inspiration und äußerem Einfluss schwankt.

Weitere Informationen

Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Sie gab mir Feder und Papier“. Der Autor Friedrich Rückert wurde 1788 in Schweinfurt geboren. In der Zeit von 1804 bis 1866 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 42 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 7 Versen. Die Gedichte „Des ganzen Menschen und des einzelnen Geschichte“, „Vermeiden sollen sich, die nicht zusammenpassen“ und „Schlaf ein, mein Herz“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Rückert. Zum Autor des Gedichtes „Sie gab mir Feder und Papier“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 102 Gedichte vor.

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