Wirklich, er war unentbehrlich von Wilhelm Busch

Wirklich, er war unentbehrlich!
Überall, wo was geschah
Zu dem Wohle der Gemeinde,
Er war tätig, er war da.
 
Schützenfest, Kasinobälle,
Pferderennen, Preisgericht,
Liedertafel, Spritzenprobe,
Ohne ihn da ging es nicht.
 
Ohne ihn war nichts zu machen,
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Keine Stunde hatt’ er frei.
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Gestern, als sie ihn begruben,
12 
War er richtig auch dabei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Wirklich, er war unentbehrlich“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der vor allem durch seine Bildergeschichten populär wurde. Busch lebte im 19. und frühen 20. Jahrhundert und dieses Gedicht kann als Teil seiner Gesellschaftssatire betrachtet werden.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine humoristische Wendung hat, besonders in der letzten Zeile. Der Humor ist typisch für Busch, der oft den Spott auf menschliche Schwächen und gesellschaftliche Normen richtete.

Inhaltlich dreht sich das Gedicht um eine Person, die als maßgeblich wichtig für alle mögliche Anlässe innerhalb der Gemeinde angesehen wird. Dieser Jemand scheint unausweichlich präsent und unerlässlich in allen Aktivitäten und Veranstaltungen zu sein - von Festen und Bällen bis zu Pferderennen und Gerichtsentscheidungen. Die Ironie hierbei ist, dass diese Person sogar bei seiner eigenen Beerdigung „anwesend“ ist - eine humorvolle und makabre Wende, um das Gedicht zu beenden.

Die Bedeutung dieses Gedichts könnte als Gesellschaftskritik interpretiert werden, indem es Herausforderungen gegen die Idee der Unentbehrlichkeit einer Person und die Konstruktion ihres Werts innerhalb einer Gemeinschaft darstellt. Warum war diese Person so unentbehrlich? Was sagt es über die Gemeinschaft aus, in der solch ein indivduales Engagement notwendig war?

Das Gedicht besteht aus drei Vierzeilen-Strophen. Die Sprache ist einfach und direkt, was typisch ist für Busch's Stil. Die Verse sind in einem klaren Reim gebunden: der erste und der zweite Vers jeder Strophe reimen sich, ebenso der dritte auf den vierten. Diese Form wird als Kreuzreim bezeichnet und sorgt für einen flüssigen, leichten Lesefluss, der zum humoristischen Ton des Gedichts beiträgt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Wirklich, er war unentbehrlich“ ist Wilhelm Busch. 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Abschied“, „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“ und „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wirklich, er war unentbehrlich“ weitere 208 Gedichte vor.

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