Sonett CV. von William Shakespeare

1	Laß nicht abgöttisch meine Liebe heißen,
2	Noch den Geliebten nur ein leer Gedicht,
3	Da gleicher Weis’ mein Singen und mein Preisen
4	Von ihm und zu ihm stets dasselbe spricht.
5	Mein Lieb ist freundlich heut und freundlich morgen,
6	Und stete Treue schmückt ihn wunderbar;
7	Drum auch um Mannigfaltigkeit nicht sorgen
8	Die Vers’, und stets dasselbe bringen dar.
9	Schön, freundlich, treu – dies ist mein Stoff zum Singen,
10	Schön, freundlich, treu, in bunter Worte Zier;
11	Aus diesem Kreis darf Phantasie nicht dringen,
12	Sie liegen, seltner Inhalt, all’ in dir.
13	Schön, freundlich, treu – getrennt sah oft man sie,
14	Allein bis jetzt in einem Wesen nie!

Details zum Gedicht „Sonett CV.“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sonett CV“ wurde von William Shakespeare verfasst, einem der bekanntesten und bedeutendsten Schriftsteller der englischen Literatur, der zwischen 1564 und 1616 lebte. Das Gedicht wurde in der Zeit der elisabethanischen Ära verfasst, einer Zeitspanne, die oft als goldene Epoche in der englischen Geschichte betrachtet wird.

Der erste Eindruck des Gedichts ist einer tiefen, leidenschaftlichen Bewunderung und Hingabe. Es scheint eine erhebende Ode an die Liebe und die Schönheit des Geliebten zu sein. Das lyrische Ich betont die konstanten und unveränderlichen Eigenschaften seines Geliebten und die Treue seiner eigenen Liebe.

In Bezug auf den Inhalt drückt das lyrische Ich seine tiefe Liebe und Bewunderung für eine andere Person aus. Diese Person wird als ständig freundlich und wunderbar treu beschrieben, Eigenschaften, die das lyrische Ich innerlich und äußerlich ansprechen. Es geht darum, dass die Vielfalt der Liebe durch die Konstanz der Gefühle und Bewunderung bestimmt wird und dass das Schöne, Freundliche und Treue nur in der geliebten Person zu finden ist.

Die Form des Gedichts ist ein Sonett, eine strenge Gedichtform, die oft verwendet wird, um Themen der Liebe und Bewunderung auszudrücken. Es besteht aus 14 Versen, die in einer bestimmten Reimstruktur organisiert sind, die typisch für das Sonett ist.

Shakespeares Sprache ist emotional und leidenschaftlich, aber dennoch präzise und bildhaft. Er verwendet einfache, aber kraftvolle Worte, um seine Gefühle zu vermitteln, und schafft es, eine starke emotionale Resonanz beim Leser hervorzurufen. Wiederholungen („Schön, freundlich, treu“) dienen dazu, die Beharrlichkeit und Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs hervorzuheben. Die konstante Wiederholung dieser drei Eigenschaften des Geliebten zeigt die Tiefe der Zuneigung und Bewunderung, die das lyrische Ich für ihn empfindet. Es bringt auch seine Überzeugung zum Ausdruck, dass diese Eigenschaften in der geliebten Person einzigartig sind.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonett CV.“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers William Shakespeare. Der Autor William Shakespeare wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Im Zeitraum zwischen 1580 und 1616 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Humanismus, Renaissance & Reformation zuordnen. Bei dem Schriftsteller Shakespeare handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 101 Worte. Der Dichter William Shakespeare ist auch der Autor für Gedichte wie „Sonett C.“, „Sonett CI.“ und „Sonett CII.“. Zum Autor des Gedichtes „Sonett CV.“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 160 Gedichte vor.

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