Trau die Frauensleute nicht zu viel von Wilhelm Busch

Trau die Frauensleute nicht zu viel,
Denn treulos sind sie alle;
Ihr Auge, Nas’ und Zungenspiel
Führt manchen in die Falle.
Denn wer den Frau’nsleut’ zu viel traut,
Der ist ein dummer Teufel.
Der hat sein Haus auf Sand gebaut,
Der glaubet ohne Zweifel.
Im Anfang sind sie fromm und still,
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Verstecken ihre Klauen
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Und sprechen: lieber Jüngling komm,
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Du kannst mir sicher trauen.
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Aber am Ende der Zeit,
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Dann spielen sie hold blinde Maus,
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Dann ist sie Frau und er der Pudelhund im Haus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Trau die Frauensleute nicht zu viel“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
86
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Wilhelm Busch, der im 19. Jahrhundert lebte. Daher kann das Werk zeitlich der Epoche des Realismus zugeordnet werden.

Der erste Eindruck des Gedichts ist überwiegend negativ, da es eine kritische und misstrauische Haltung gegenüber Frauen zum Ausdruck bringt. Einige könnten dies als misogyn wahrnehmen.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, dass Männer Frauen nicht allzu sehr vertrauen sollten. Busch stellt Frauen als untreu und manipulativ dar - als Wesen, die am Anfang ihrer Beziehungen unschuldig und still zu sein scheinen, ihre wahren Absichten jedoch clever verbergen und schließlich die Kontrolle über die Männer gewinnen. Das lyrische Ich warnt Männer davor, den Frauen „zu viel“ zu vertrauen, denn dies könnte sie in die „Falle“ führen.

In puncto Sprache und Form bedient sich Busch einer einfachen, direkten Sprache und schafft so ein zugängliches und deutliches Gedicht. Charakteristisch für Busch sind die gereimten Verse, die eine leicht vorhersehbare Struktur schaffen. Der Stil des Gedichts mag zwar simpel wirken, trägt aber letztlich zur Klarheit und Direktheit der Aussage bei. Die Verse sind kurz und prägnant gehalten, wodurch eine Art Rhythmus entsteht.

Das Gedicht zeichnet sich durch seine klare und einfache Sprache aus. Inhaltlich offenbart es jedoch eine kontroverse, ja sogar sexistische Haltung, die in der heutigen Zeit viele Leser wohl kritisch sehen würden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ansichten, die in diesem Gedicht zum Ausdruck gebracht werden, die des lyrischen Ichs und nicht zwingend die des Autors sind.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Trau die Frauensleute nicht zu viel“ des Autors Wilhelm Busch. 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Der Erscheinungsort ist München. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 86 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 15 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Trau die Frauensleute nicht zu viel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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