Selig sind die Auserwählten von Wilhelm Busch
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Selig sind die Auserwählten, |
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Die sich liebten und vermählten; |
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Denn sie tragen hübsche Früchte. |
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Und so wuchert die Geschichte |
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Sichtbarlich von Ort zu Ort. |
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Doch die braven Junggesellen, |
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Jungfern ohne Ehestellen, |
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Welche ohne Leibeserben |
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So als Blattgewächse sterben, |
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Pflanzen sich durch Knollen fort. |
Details zum Gedicht „Selig sind die Auserwählten“
Wilhelm Busch
1
10
43
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Selig sind die Auserwählten“ wurde von dem deutschen Dichter und Zeichner Wilhelm Busch verfasst, der von 1832 bis 1908 lebte. Daher lässt sich das Werk in die literarische Epoche des Realismus einordnen.
Beim ersten Eindruck vermittelt das Gedicht einen humorvollen und etwas ironischen Ton. Der Autor betrachtet auf satirische Art das Konzept der Fortpflanzung und Ehe, indem er sie mit Pflanzenwachstum vergleicht.
Inhaltlich stellt Busch einen Vergleich zwischen verheirateten Paaren und unverheirateten Menschen dar. Die ersten fünf Verse widmen sich den erstgenannten, die als „Auserwählte“ bezeichnet werden, die sich „liebten und vermählten“ und „hübsche Früchte“ tragen, also Kinder haben. Dies sei der Weg, wie sich die Geschichte von Ort zu Ort fortpflanzt. Im Kontrast dazu werden die Junggesellen und unverheirateten Frauen vorgestellt, die „ohne Leibeserben“, also ohne Kinder sterben. Diese Menschen werden mit „Blattgewächsen“ verglichen, die sich durch „Knollen“ fortpflanzen. Hier transportiert das Gedicht eine humorvolle, ironische Sicht auf den gesellschaftlichen Druck zur Ehe und Nachkommenschaft, indem es die konventionelle Fortpflanzung mit dem Wachstum und der Vermehrung von Pflanzen parodiert.
Formal besteht das Gedicht aus zehn Versen, die in einer einzigen Strophe zusammengefasst sind, was eine direkte und ununterbrochene Präsentation der Aussage des Werks ermöglicht. Die Sprache ist leicht zugänglich, aber bildreich, mit cleverem Einsatz von Metaphern und Vergleichen. Insbesondere ist die Metaphorik rund um das Pflanzenreich bemerkenswert: Früchte stehen für Kinder, Blattgewächse für unverheiratete Menschen und Knollen für eine alternative Form der Fortpflanzung, welche wohl auf das Weitergeben von Ideen und Werten anstatt genetischen Materials anspielen könnte. Dies untermalt den humorvollen und spielerischen Charakter des Gedichts und zeigt Buschs Fähigkeit, ernste und tiefgreifende Themen auf unterhaltsame Weise zu behandeln.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Selig sind die Auserwählten“ des Autors Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Im Zeitraum zwischen 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Wiesbaden u. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 43 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“. Zum Autor des Gedichtes „Selig sind die Auserwählten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.
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