Nicht jede Besserung ist Tugend von Christian Fürchtegott Gellert

Nicht jede Besserung ist Tugend;
Oft ist sie nur das Werk der Zeit.
Die wilde Hitze roher Jugend
Wird mit den Jahren Sittsamkeit;
Und was Natur und Zeit getan,
Sieht unser Stolz als Besserung an.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Nicht jede Besserung ist Tugend“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1715 - 1769
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Nicht jede Besserung ist Tugend“ wurde von Christian Fürchtegott Gellert verfasst, der von 1715 bis 1769 lebte. Das Werk stammt also aus der Epoche der Aufklärung, in der Literatur von einer Betonung auf Vernunft und Moral geprägt war.

Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck, dass Gellert eine kritische Betrachtung von Veränderung und moralischer Verbesserung anfertigt. Er scheint darauf hinzudeuten, dass nicht jede positive Veränderung automatisch eine Verbesserung im moralischen Sinne ist.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, dass das lyrische Ich eine Unterscheidung trifft zwischen echter moralischer Verbesserung und Veränderungen, die einfach nur das Ergebnis von natürlichen Reifeprozessen oder der Spuren der Zeit sind. Dabei scheint Gellert zu kritisieren, dass Menschen oft dazu neigen, natürliche Veränderungen und Entwicklungen, wie zum Beispiel das Nachlassen jugendlicher Wildheit, als persönliche moralische Verbesserungen zu interpretieren und sich dafür selbst zu loben.

Die Form des Gedichts ist relativ schlicht. Es besteht aus nur einer Strophe und sechs Versen, es wirkt dadurch kompakt und auf den Punkt gebracht. Gellerts Sprache ist klar und verständlich, ohne großartige Metaphern oder symbolische Bilder. Er benutzt einfache, alltägliche Begriffe wie „Jugend“, „Besserung“ und „Zeit“, um seine Botschaft klar zu übermitteln.

Gellert legt somit den Fokus auf die Botschaft des Gedichts und nicht auf dessen ästhetischer Gestaltung. Das Zugrunde liegende Thema sind Selbstwahrnehmung und -täuschung. Er mahnt zur Achtsamkeit, zur Unterscheidung von bloßer zeitbedingter Veränderung und echter moralischer Entwicklung. Er lädt das Publikum ein, das eigene Verhalten und die eigenen Interpretationen dessen kritisch zu bewerten. Mit seiner klaren und verständlichen Sprache macht Gellert dieses Thema für jeden Leser zugänglich.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nicht jede Besserung ist Tugend“ des Autors Christian Fürchtegott Gellert. Der Autor Christian Fürchtegott Gellert wurde 1715 in Hainichen geboren. Im Zeitraum zwischen 1731 und 1769 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Gellert ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 35 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Christian Fürchtegott Gellert sind „Der reiche Geizhals“, „Der Leichtsinn“ und „Das Kind mit der Schere“. Zum Autor des Gedichtes „Nicht jede Besserung ist Tugend“ haben wir auf abi-pur.de weitere 164 Gedichte veröffentlicht.

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