Der Greis von Christian Fürchtegott Gellert

Von einem Greise will ich singen,
Der neunzig Jahr' die Welt gesehn.
Und wird mir itzt kein Lied gelingen,
So wird es ewig nicht geschehn.
 
Von einem Greise will ich dichten
Und melden, was durch ihn geschah,
Und singen, was ich in Geschichten
Von ihm, von diesem Greise, sah.
 
Singt, Dichter, mit entbranntem Triebe,
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Singt euch berühmt an Lieb' und Wein!
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Ich lass' euch allen Wein und Liebe;
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Der Greis nur soll mein Loblied sein.
 
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Singt von Beschützern ganzer Staaten,
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Verewigt euch und ihre Müh'!
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Ich singe nicht von Heldentaten;
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Der Greis sei meine Poesie.
 
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O Ruhm, dring' in der Nachwelt Ohren,
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Du Ruhm, den sich mein Greis erwarb!
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Hört, Zeiten, hört's! Er ward geboren,
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Er lebte, nahm ein Weib, und starb.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Der Greis“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
122
Entstehungsjahr
1715 - 1769
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Greis“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Fürchtegott Gellert. 1715 wurde Gellert in Hainichen geboren. In der Zeit von 1731 bis 1769 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Gellert handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 122 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Fürchtegott Gellert sind „Der Jüngling und der Greis“, „Krispin und Krispine“ und „Das Testament“. Zum Autor des Gedichtes „Der Greis“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 164 Gedichte vor.

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