Die lügenhafte Phyllis von Gotthold Ephraim Lessing

Mein Damon spricht:
»Kind, lüge nicht!
Sonst werd’ ich strafen müssen,
Und dich zur Strafe küssen.«
Er droht mir, sieht verdrießlich aus,
Und strafet mich schon im voraus.
 
Sonst log ich nicht.
Nun seit er spricht:
Du sollst mir fein mit Küssen
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Die losen Lügen büßen,
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Red’ ich kein wahres Wörtchen mehr.
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Nun, Schwestern, sagt, wo kömmt das her?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Die lügenhafte Phyllis“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1751
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die lügenhafte Phyllis“ wurde von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, einem bedeutenden Dichter der deutschen Aufklärung im 18. Jahrhundert.

Beim ersten Eindruck hinterlässt das Gedicht einen humorvollen und leichten Ton, der mit einer spielerischen Note von Anziehung und Verlangen zwischen den Charakteren gepaart ist.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem Dialog zwischen zwei Liebenden, Damon und Phyllis. Damon warnt Phyllis, nicht zu lügen, droht ihr aber mit Küssen als Strafe. Phyllis, belustigt von Damons Drohung, beschließt, mehr Lügen zu erzählen, um mehr Küsse zu erhalten. Sie wendet sich dann an ihre „Schwestern“ und fragt sie, wie das passieren konnte.

Die Aussage der lyrischen Ichs, in diesem Fall Phyllis, steht in klarem Zusammenhang mit spielerischer Unschuld und kokettem Flirten. Sie spielt ein Spiel mit Damon, indem sie vorgibt zu lügen, nur um seine „Strafe“ zu erhalten. Damit unterstreicht sie das banterartige Element ihrer Beziehung zu Damon.

In Bezug auf Form und Sprache besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils sechs Versen. Der Rhythmus und Reim sind einfach gehalten, was zu dem leichten und humorvollen Ton des Gedichts beiträgt. Es verwendet eine einfache Sprache und Dialogform, wodurch eine lebhafte und verspielte Atmosphäre geschaffen wird. Die Sprache unterstützt die humorvolle und kokette Natur des Gedichts und verdeutlicht die Beziehung zwischen Damon und Phyllis.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die lügenhafte Phyllis“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gotthold Ephraim Lessing. Im Jahr 1729 wurde Lessing in Kamenz (Sachsen) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1751 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei dem Schriftsteller Lessing handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 59 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Gotthold Ephraim Lessing sind „An den Marull“, „An einen Autor“ und „Auf Frau Trix“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die lügenhafte Phyllis“ weitere 37 Gedichte vor.

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