Auf Muffeln von Gotthold Ephraim Lessing

Freund Muffel schwört bei Gott und Ehre,
Ich kost’ ihn schon so manche Zähre. –
Nun? frommer Mann, wenn das auch wäre;
Was kostet dich denn deine Zähre?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Auf Muffeln“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
nach 1745
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf Muffeln“ stammt von dem deutschen Dichter Gotthold Ephraim Lessing, der zwischen 1729 und 1781 gelebt hat. Dies verortet das Gedicht im Zeitalter der Aufklärung, einer Epoche, in der sich Dichter und Denker aus den Fesseln von Autorität und Tradition zu befreien suchten und die Vernunft als oberstes Prinzip sahen. Lessings Werk ist oft von Ironie und scharfem Witz geprägt und er benutzt Sprache als Mittel zur Kritik und Reflexion.

Das Gedicht spricht zunächst eine Person namens Muffel an, die offenbar behauptet, dass das lyrische Ich ihm „so manche Zähre“ gekostet hat. Hier kann man vermuten, dass Muffel dem lyrischen Ich vorwirft, ihm Kummer oder Ärger bereitet zu haben. Dem entgegnet das lyrische Ich auf ironische Weise, ob es ihn denn wirklich etwas kostet, eine Träne zu vergießen.

Die Aussage des Gedichts scheint die Frage zu sein, wie ernst es Muffel mit seiner Klage eigentlich meint und was seine Tränen und seine angebliche Verletzung tatsächlich wert sind. Es könnte eine Kritik an Muffels Sensibilität oder seiner Bereitschaft, wegen etwas zu weinen, sein, das das lyrische Ich als unwichtig oder trivial ansieht.

Das Gedicht hat nur eine vierzeilige Strophe, eine sehr gängige Gedichtform, die auf eine klare und prägnante Aussage abzielt. Die Sprache ist einfach und direkt, mit einer ironischen und etwas sarkastischen Note. Durch die direkte Anrede des Muffel entsteht gleichzeitig eine persönliche und intime Atmosphäre. Der Gebrauch von Reimen, die der traditionellen deutschen Gedichtform entsprechen, dient dazu, die Aussage des Gedichtes zu verstärken und gleichzeitig einen rhythmischen Fluss zu erzeugen.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass Lessing in diesem kurzen Gedicht seine Fähigkeit zeigt, mit schlichten Worten und Formen eine tiefe und kritische Auseinandersetzung zu führen. Er stellt die authentischen Gefühle von Muffel in Frage und regt somit die Leser dazu an, über die Natur des emotionalen Ausdrucks und dessen Wert nachzudenken.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Auf Muffeln“ ist Gotthold Ephraim Lessing. Geboren wurde Lessing im Jahr 1729 in Kamenz (Sachsen). In der Zeit von 1745 bis 1781 ist das Gedicht entstanden. Frankfurt a. M. ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Lessing handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 27 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Gotthold Ephraim Lessing ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf Trill und Troll“, „Auf den Mison“ und „Auf den Tod eines Affen“. Zum Autor des Gedichtes „Auf Muffeln“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 37 Gedichte vor.

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