Nachruf von Christian Friedrich Hebbel

1	O du, die ungern mir voran gegangen,
2	Wirst du wohl noch des Erdentraums gedenken?
3	Und fühlst du wohl, den Flug zurück zu lenken,
4	Zuweilen noch ein flüchtiges Verlangen?
5	Gewiß! Du kennst ja meiner Seele Bangen,
6	Wirst einen letzten Gruß ihr gerne schenken,
7	Dann aber wirst du auf dein Grab dich senken,
8	Denn dieß, du weißt es, hält mich stets gefangen.
9	Doch wenn du nun in nächtlich-heil'ger Stille
10	Hernieder schwebst, ein Lüftchen deine Hülle,
11	Was wird mir deine Gegenwart verkünden?
12	Ach, dieses, daß sich Gram und Wehmuth legen,
13	Daß Funken sich von neuer Wonne regen,
14	Denn deine Nähe nur kann sie entzünden.

Details zum Gedicht „Nachruf“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Nachruf“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Friedrich Hebbel. Geboren wurde Hebbel im Jahr 1813 in Wesselburen, Dithmarschen. In der Zeit von 1829 bis 1863 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei Hebbel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 101 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Friedrich Hebbel sind „Sommerlied“, „Scham“ und „Der Blinde“. Zum Autor des Gedichtes „Nachruf“ haben wir auf abi-pur.de weitere 418 Gedichte veröffentlicht.

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