Winterlandschaft von Christian Friedrich Hebbel
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Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche, |
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Bis auf den letzten Hauch vom Leben leer; |
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Die muntern Pulse stockten längst, die Bäche, |
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Es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr. |
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Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise, |
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Erstarrt und hungrig, gräbt sich tief hinab, |
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Und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise, |
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So gräbt er, glaub' ich, sich hinein ins Grab. |
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Die Sonne, einmal noch durch Wolken blitzend, |
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Wirft einen letzten Blick aufs öde Land, |
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Doch, gähnend auf dem Thron des Lebens sitzend, |
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Trotzt ihr der Tod im weißen Festgewand. |
Details zum Gedicht „Winterlandschaft“
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1813 - 1863
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Winterlandschaft“ stammt von Christian Friedrich Hebbel, einem bedeutenden deutschen Dramatiker und Lyriker der Biedermeierzeit. Hebbel lebte von 1813 bis 1863, das Gedicht ist also in der Mitte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln.
Auf den ersten Eindruck hin wirkt das Gedicht karg und düster. Es beschreibt eine winterliche Landschaft, die leblos und einsam erscheint.
Der Inhalt des Gedichts ist relativ unkompliziert: Es handelt von einer Schneelandschaft im Winter, die so kalt und unerbittlich ist, dass kein Leben mehr zu existieren scheint. Bäche sind gefroren, der Wind hat sich gelegt, und selbst ein Rabe scheint vor Hunger und Kälte zu sterben. Die Sonne scheint noch einmal, aber sie scheint nicht das Leben zu erhalten, sondern den Tod, der alles überzieht, zu bestätigen.
Das lyrische Ich zeichnet eine düstere, fast morbide Szenerie. Es scheint sowohl die überwältigende Stille und Starre des Winters zu betonen als auch ein Gefühl der Ausweglosigkeit auszudrücken. Hier könnte eine mögliche Metapher für den Tod und das Lebensende liegen.
Formal gesehen, besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen, was eine klassische und streng geregelte Form darstellt. Die Sprache ist eindeutig und unverschnörkelt und spiegelt damit die Kargheit und Unbarmherzigkeit der beschriebenen Winterlandschaft wider. Die Bilder, die Hebbel erzeugt, sind klar und eindringlich, sie bleiben im Gedächtnis haften und verleihen dem Gedicht eine starke Resonanz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hebbel in „Winterlandschaft“ ein beeindruckendes Bild der Ausweglosigkeit und der Starre des Winters (und möglicherweise des Todes) malt, dabei aber eine eindringliche, unvergessliche Atmosphäre schafft.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Winterlandschaft“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Friedrich Hebbel. Im Jahr 1813 wurde Hebbel in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Zwischen den Jahren 1829 und 1863 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Hebbel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Scham“, „Der Blinde“ und „Gebet“ sind weitere Werke des Autors Christian Friedrich Hebbel. Zum Autor des Gedichtes „Winterlandschaft“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 418 Gedichte vor.
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