Auf die Deutsche Künstlerin von Christian Friedrich Hebbel

1	Ich will das rohe Feuer nicht,
2	Das, durch kein Maaß zurückgehalten,
3	Hervor, wie aus der Hölle, bricht,
4	Um gleich dem Element zu walten:
5	Ich will den Funken aus den Höh'n,
6	Der sanft der Seele sich verbündet
7	Und langsam wachsend, immer schön,
8	Zuletzt zur Flamme sich entzündet:
9	Zur Flamme, die den Leib durchstralt,
10	Ihn nicht verzehrt in blindem Toben,
11	Und uns im reinsten Purpur malt,
12	Wie sich Natur und Geist verwoben,
13	Als wär' zum ersten Mal ein Stern
14	In menschlicher Gestalt erschienen,
15	Verschmolzen bis zum tiefsten Kern
16	Mit Menschenblick und Menschenmienen!
17	Mit dieser Flamme kröntest du
18	Stets deine schöpf'rischen Gebilde,
19	Drum sprech' ich dir den Lorbeer zu;
20	Megären reiche ihn der Wilde.

Details zum Gedicht „Auf die Deutsche Künstlerin“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf die Deutsche Künstlerin“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Friedrich Hebbel. Im Jahr 1813 wurde Hebbel in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Im Zeitraum zwischen 1829 und 1863 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Hebbel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 111 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit nur einer Strophe. Christian Friedrich Hebbel ist auch der Autor für Gedichte wie „Sommerlied“, „Scham“ und „Der Blinde“. Zum Autor des Gedichtes „Auf die Deutsche Künstlerin“ haben wir auf abi-pur.de weitere 418 Gedichte veröffentlicht.

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